Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

flatexDEGIRO: Grandioser Gewinn 2022, ABER …

flatexDEGIRO hat sein Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2022 bekannt gegeben und das Ergebnis hält den Ankündigungen vollends stand. Es ist der höchste Jahresüberschuss aller Zeiten, möglich wurde dieser Überschuss aber vor allem durch die einmalige Auflösung einer Rückstellung. Diese Rückstellung wurde gebildet für die aktienbasierte Mitarbeitervergütung und wurde nicht in der gebildeten Höhe schlagend. Über 106,02 Millionen Konzernüberschuss meldet flatexDEGIRO. Die Umsatzerlöse sanken leicht auf 407 Millionen Euro.

460.000 Neukunden, 73.000 Schließungen

Im Jahr 2022 gab es bei flatexDEGIRO rund 460.000 Neukunden und 73.000 Schließungen von Depots. Bleiben am Ende rund 400.000 neue Depots im Universum von Flatex, DEGIRO und ViTrade.

flatexDEGIRO unterteilt ihre Märkte in 3 verschiedene Bereiche

  • Core Markets (Niederlande, Deutschland und Österreich): + 213.000 Kundenaccounts
  • Growth Markets (Spanien, Frankreich, Portugal, Italien, Schweiz UK und Irland): +224.000 Kundenaccounts
  • Research Markets (Denmark, Norway, Sweden, Finland, Poland, the Czech Republic and Greece): ~23.000 Kundenaccounts

Aufgrund der strategischen Entscheidung, sich von einer fünfstelligen Kundenzahl im B2B-Geschäft zu trennen, sowie in 2022 die Konsolidierung der Marken flatex und DEGIRO in Österreich und den Niederlanden durchzuführen, fiel der Nettozuwachs an Kundenaccounts in den Core Markets geringer aus als in den Growth Markets meldet das Unternehmen.

Rückgänge bei Transaktionen

Die Goldenen Jahre des Tradingbooms dürften vorbei sein und ganz gleich welcher Broker, alle jammern, dass die Anzahl der Transkationen wieder jäh zurück gingen. Die Broker verdienen in der Regel jedoch pro Trade und gehen die Transaktionen zurück, gehen auch die Umsatzerlöse zurück. So eben auch bei flatexDEGIRO.

Das Unternehmen meldet hier, dass pro Kunde die Handelsaktivität 2021 noch bei 54 Transaktionen lag und 2022 nur noch bei 30 Transaktionen. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 44 %. Durch den Neukundengewinn ist der Rückgang der Gesamt-Transaktionen nicht gar so hoch. Hier ging es von 91 Millionen auf 67 Millionen Transaktionen zurück (von 2021 auf 2022).

Toller Jahresüberschuss mit einem großen ABER…

Die ausgewiesenen Finanzkennzahlen wurden sowohl 2022 als auch im Vergleichszeitraum 2021 stark durch Effekte aus der Auflösung (2022) beziehungsweise Bildung (2021) von Rückstellungen für langfristige, variable Vergütungen (Stock Appreciation Rights Plan, SARs) beeinflusst sowie in 2021 durch Aufwendungen aus den Unternehmenszusammenschlüssen im Personalbereich. Die Auflösungen in 2022 beliefen sich auf 38,3 Millionen Euro und werden als sonstiger betrieblicher Ertrag im Umsatz dargestellt. Die Adjustments in 2021 beliefen sich auf 65,0 Millionen Euro und wurden in den Personalkosten ausgewiesen. Die Umsatzerlöse gingen im Jahr 2022 um 2,5 Prozent auf 407,0 Millionen Euro zurück (Vorjahr: 417,6 Millionen Euro). Bereinigt um Erträge aus Rückstellungsauflösungen für SARs beträgt der operative Umsatz (Adjustierter Umsatz) 368,5 Millionen Euro (-11,7 Prozent). Provisionserträge beliefen sich in 2022 auf 272,2 Millionen Euro (Vorjahr: 339,7 Millionen Euro), ein Rückgang um 19,9 Prozent. Der Provisionsertrag je Transaktion stieg um 8,8 Prozent auf 4,06 Euro (Vorjahr: 3,73 Euro). Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein EBITDA von 183,3 Millionen Euro (Vorjahr: 112,1 Millionen Euro) erzielt, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 63,5 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Rückstellungsauflösung für SARs belief sich das Adjustierte EBITDA auf 145,0 Millionen Euro (Vorjahr: 177,1 Millionen Euro), ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 18,1 Prozent. ALLE ANGABEN AUF BASIS VORLÄUFIGER WERTE (NICHT TESTIERT) Das Konzernergebnis stieg um 106,0 Prozent und erreichte 106,2 Millionen Euro (Vorjahr: 51,6 Millionen Euro). Ohne Berücksichtigung der Rückstellungsauflösung für SARs belief sich das Adjustierte Konzernergebnis auf 78,6 Millionen Euro (Vorjahr: 96,5 Millionen Euro), ein Rückgang von 18,6 Prozent.

Assets under Management

Die Kunden scheinen mit flatexDEGIRO zufrieden zu sein, so zeigen es die Assets under Management der letzten Monate. Bei einem AuC von 39,5 Milliarden zum Ende des Jahres und 2,4 Millionen Kunden, ergibt das je Kunde ein Depotvermögen in der Höhe von etwa 16.500 Euro.

Abarbeitung der BaFin Festellungen im Zeitplan laut Unternehmen

Bekannt sind die Probleme die die BaFin beim Unternehmen festgestellt hat. Es gab eine Bußgelds und einen Sonderbeauftragten für das Unternehmen. Das Unternehmen sagt dazu, es ist voll im Zeitplan und arbeitet die Urgenzen Schritt für Schritt ab. Mehr dazu hier.

Wie wird das Jahr 2023 für flatexDEGIRO?

Was sagt die Glaskugel für das neue Jahr 2023? Das Ende vom Tradingboom hat sich 2022 bereits abgezeichnet und so startete das Jahr 2023 auch bei Flatex gleich einmal verhaltener. Wurden letztes Jahr noch 70.000 Kunden im Jänner gewonnen, so sind es heuer nur 43.000 Kunden im Jänner 2023 gewesen. Auch die Anzahl der Transaktionen ging von 7,3 Millionen auf 5,3 Millionen zurück (Jänner 2022 vs. Jänner 2023). Das Unternehmen geht davon aus, dass die Handelsaktivität auf jenem Niveau des 2. bis 4. Quartals 2022 liegen wird und das zeigte sich sogleich im Jänner.

Das Unternehmen erwartet eine 40 %ige adj. EBITDA-Marge und eine 30 %ige adj. EBT-Marge für das Jahr 2023. Steigende Zinseinnahmen werden einen erheblichen Ergebnisbeitrag 2023 liefern, so das Unternehmen. Bekanntlich bezahlt flatexDEGIRO keine Guthabenzinsen und bei aktuell 3,5 Milliarden Euro an Cash-Guthaben ist das ein schöner Batzen Geld den flatexDEGIRO hier verdienen kann.

Quellen:

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