Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

P2P Kredite Investments

P2P Kredite Investments

Kurz zusammengefasst:

  • P2P Kredite sind unbesicherte, festverzinste Produkte mit einem sehr hohen Ausfallrisiko
  • Es gibt keine Einlagensicherung
  • Die Rendite nach oben ist begrenzt durch den Zinssatz des jeweiligen Kredits, das Ausfallsrisiko liegt bei bis zu 100 %
  • Hohe vermeintliche Zinsen bedeuten daher auch ein hohes Risiko, dass es keine Zinserträge gibt
  • Kein Ersatz für Sparzinsen von einem Sparbuch oder Sparkonto
  • Viele Plattformen kommen aus dem Baltikum und sind nur wenige Jahre jung, Erfahrungswerte (speziell in Krisen), fehlen daher
  • Steuerlich fallen P2P Kredite meistens unter Zinsen aus privaten Darlehen, daher unterliegen diese Zinsen nicht dem besonderen Steuersatz von 27,5 % sondern dem persönlichen Steuertarif der Einkommensteuer (bis zu 55 %) und müssen selbstständig und verlässlich jährlich selbst über die Einkommensteuererklärung gemeldet werden.

Wie angehen?

  • Seien Sie sich bewusst, dass Zinserträge aus P2P dem persönlichen Steuertarif (bis zu 55 %) unterliegen und die P2P Plattformen nur bedingt helfen bei der korrekten Abführung der Steuern.
  • Investieren Sie bestenfalls nur geringe Beträge in P2P Plattformen, denn das Risiko ist sehr hoch, dass es zu Ausfällen und Totalausfällen kommt.
  • Starten Sie am geschicktesten mit größeren Plattformen. Dies sind beispielsweise Mintos oder Bondora. Diese haben für Anfänger auch automatische Portfolio-Manager (Mintos Invest & Access und Bondora Go & Grow)

In diesem Ratgeber

Worin wird bei P2P Krediten investiert?

P2P Kredite, lang Peer-to-Peer Kredite, sind Kredite die von Privat an Privat ausgeliehen werden und damit die typische Bank im Kreditgeschäft ausschaltet. Die Kredite werden daher von privaten Anlegern finanziert und diese tragen auch das Ausfallsrisiko.

Möchte ein Privater in diese P2P Kredite investieren, so muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das investierte Geld nur ein Bruchteil (Experten meinen, dass der Anteil der Investitionen in P2P Kredite in einem niedrigen einstelligen Prozentbereich liegt, also z. B. 1 oder 5 %, des gesamten Vermögens. Wird dann investiert, muss darauf geachetet werden, dass nicht in wenige Kredite investiert wird, sondern das Klumpenrisiko vermieden wird und möglichst breit gestreut wird. Eine hohe Anzahl an unterschiedlichen Krediten verhindert bzw. vermindert das Klumpenrisiko.

Je nach Plattform wird das Geld in verschiedene Arten von Krediten und in den verschiedensten Ländern investiert. Oftmals sind es folgende Kreditarten, die auf P2P Plattformen auftauchen:

Konsumkredite

Konsumkredite sind typische Verbraucherkredite. Die Kreditsummen werden dazu verwendet, um die persönlichen Konsumwünsche zu befriedigen. Das könnte z. B. die neue Couch oder die Abdeckung des Girokontos sein.

Kurzzeitkredite (pay-day-loans)

Knapp bei Kasse am Ende des Monats? Hier kommt dann gerne ein Kurzzeitkredit ins Spiel. Dieser wird nur für wenige Tage benötigt, bis die nächste Zahlung kommt. Dafür werden auch hohe Kreditzinsen des Kreditnehmers in Kauf genommen.

Vorteile und Nachteile

Vorteile

  • Höhere Renditen möglich (10 % und mehr versprechen so manche Plattformen)
  • Mit Auto-Investment-Möglichkeit bzw. Portfolio-Buildern auch Investments ohne hohen Zeitaufwand möglich
  • Breite Diversifikation meistens möglich (abhängig von der Plattform)

Nachteile

  • Höheres Risiko vorhanden
  • Steuerlich in Österreich in der Regelbesteuerung (und damit bis zu 55 % Steuern möglich)
  • Keine Einlagensicherung
  • Black-Box in was investiert wird
  • Junges Investment Vehikel – was passiert in Krisen?

Video

P2P Kredite in der Corona Zeit? Es geht auf jeden Fall abwärts und für P2P Anleger ist es eine sehr spannende Zeit. Hier zeigt sich sehr gut, warum es so hohe Zinsen gibt. Es gibt eben auch ein hohes Risiko. In diesem Video vom April 2020 werden die aktuellen Geschehnisse in Corona Zeiten behandelt:

P2P Plattformen

Es gibt zig verschiedene P2P Plattformen, die für uns deutschsprachigen interessanten Plattformen kommen meist aus dem Baltikum.

Update 2020: Corona hat die P2P Plattformen ordentlich durchgebeutelt und die Stunde der Wahrheit kommt nun für viele dieser Plattformen. Investoren sind nun langsam geläutert, dass hohe Rendite eben auch hohes Risiko bedeutet. Vermeintliche Rendite. Viele P2P Plattformen können die in der Werbung vermittelten Renditen nicht mehr halten.

Achtung, auch Betrüger tummeln sich bei P2P

Bei P2P Plattformen gibt es keine Einlagensicherung und wie genau die Plattformen die Kredite prüfen bzw. ob die Plattform an sich geprüft wird, das ist ebenfalls zu hinterfragen. Kuetzal und Envestio sind bekannte Beispiele dafür, dass es auch Plattformen gibt, deren Geschäfte nicht eindringlich geprüft wurden und Anleger dennoch ihr Geld dort investieren. Alles im guten Glauben. Auf der Jagd nach hohen Zinsen. Jetzt gibt es nur noch einen Scherbenhaufen und so manchen verzweifelten Anleger, der sein Geld auf diesen Plattformen verlor! Also aufpassen und überlegen Sie ernsthaft und lange, wie viel Geld Sie tatsächlich in das Thema P2P stecken möchten.

Alter der Plattformen

Seit wann gibt es denn diese Plattformen? Nun, generell sind diese Plattformen doch noch sehr jung und darin liegt auch ein Problem, denn es gibt noch keine Erfahrungswerte, wie sich diese Plattformen halten, wenn es eine Krise gibt. Das werden wir erst sehen, wenn die eine oder andere Krise durchtaucht wurde und überstanden wurde und die P2P Plattform nicht zerbröselt wurde.

P2P Plattform Gründung
Mintos 2015
Bondora 2009
EstateGuru 2014
Twino 2015
ViaInvest 2008
Viventor 2015
   

Fokus

Die Kredite die auf diesen Plattformen angeboten werden, welchen Fokus besitzen diese Plattformen?

P2P Plattform Fokus
Mintos Konsumkredite
Bondora Konsumkredite
EstateGuru Immobilienkredite
Twino Konsumkredite
ViaInvest Konsumkredite
Viventor Konsumkredite
   

Rendite

Welche Renditen werden von den unterschiedlichen Plattformen angepriesen? Die tatsächlichen Renditen können und werden natürlich deutlich davon abweichen. Eh schon wissen, Rendite kommt von Risiko und das Risiko ist immens.

P2P Plattform Mögliche Rendite
Mintos ca. 11-12 %
Bondora ca. 11 %
EstateGuru ca. 12 %
Twino ca. 10 %
ViaInvest ca. 11 %
Viventor ca. 11 %
   

Die Renditen bewegen sich bei 10 bis 12 %. Es gibt aber natürlich die eine oder andere Einstellung , die eine höhere, aber auch geringere Rendite ermöglichen können.

Investorenzahl

Wie groß sind denn diese Plattformen bereits? Nun die Anzahl der Investoren ist ein gutes Maß dafür, wie groß diese Plattformen sind, denn auch hier gilt wie bei allen Plattformen, dass diese Monopolisierungstendenzen haben. Je mehr potentielle Investoren vorhanden sind, desto interessanter wird die Plattform für die anderen Seite, jene die Kredite anbieten möchten. Somit kann davon ausgegangen werden, dass je mehr potentielle Investoren vorhanden sind, desto mehr Kredite sind auf der Plattform zu finden und desto eher besteht die Chance, dass das Kapital der potentiellen Investoren auch tatsächlich investiert werden kann. Nichts ist ärgerlicher als ruhendes Kapital, welches nicht investiert werden kann, weil es keine passenden Kredite auf der Plattform gibt. Das kann bei so mancher Plattform durchaus mal passieren. Die Anzahl der Investoren sind zum Stand 01/2020 und geben die ungefähre Anzahl an Investoren wieder.

P2P Plattform Anzahl Investoren
Mintos 470.000
Bondora 190.000
EstateGuru 117.000
Twino 28.500
ViaInvest 20.000
   
   

Autoinvestor

Unter Autoinvestor werden zwei verschiedene Dinge verstanden. Der klassische Autoinvestor investiert in P2P Kredite nach bestimmten, voreingestellten Parametern. Dazu gibt es auch noch die andere Möglichkeit von Portfolios (z. B. Mintos Invest & Access oder Bondora Go & Grow). Bei diesen Portfolios übernimmt der Plattform Betreiber das Investieren und für den Investor ist es mehr oder minder eine Black-Box. Die Renditen sind hier in der Regel geringer, dafür für den Investor deutlich sorgloser.

P2P Plattform Autoinvestor
Mintos Ja
Bondora Ja
EstateGuru Ja
Twino Ja
ViaInvest Ja
   
   

Sekundärmarkt

Kommen neue Kredite auf die Plattform, so werden diese am Primärmarkt angeboten. Hat der Investor diese Kredite im Portfolio und möchte diese jedoch vor der endgültigen Tilgung des Kreditnehmers abstoßen, so hat dieser die Möglichkeit diese am Sekundärmarkt zu verkaufen. Der Sekundärmarkt ist somit eine Art Börse, wo der Investor seine Kredite dort an andere Investoren verkaufen kann.

P2P Plattform Sekundärmarkt
Mintos Ja
Bondora Ja
EstateGuru Ja
Twino Ja
ViaInvest Ja
   
   

Rückkaufgarantie

Wenn ein Kreditnehmer seinen Kredit nicht mehr zurückzahlen kann, so ist das grundsätzlich das Risiko des Investors, weil es bei P2P Kredite so ist, dass die Kredite von Privat zu Privat vergeben werden. Daher eben auch die Chance auf eine höhere Rendite, aber eben auch höheres Risiko. Viele Plattformen bzw. die Anbahner die die Kredite auf die Plattformen stellen, bieten eine sogenannte Rückkaufgarantie an. Diese Rückkaufgarantie soll garantieren, dass wenn ein Kredit nicht zurückgezahlt werden kann, diese Rückkaufgarantie einspringt und der Investor sein investiertes Geld (natürlich ohne Zinsen) wieder zurückbekommt nach einer bestimmten Anzahl an überzähligen Tagen an denen der Kredit nicht fristgerecht zurückbezahlt wurde. Wie sicher ist aber so eine Rückkaufgarantie? Nun, nur so sicher wie der Garantiegeber selbst. Dieser nimmt einen Teil der Kreditzinsen dafür her, dass überfällige Kredite dann an die Investoren zurückbezahlt werden können – dieses System kann auch kippen, wenn zu viele Kredite platzen, dann erst wird ersichtlich, wie sicher die jeweilige Rückkaufgarantie auch tatsächlich ist.

P2P Plattform Rückkaufgarantie
Mintos Ja
Bondora Nein*
EstateGuru Nein
Twino Ja
ViaInvest Ja
   
   

* Bei Bondora Go & Grow gibt es einen fixen Zinssatz von aktuell 6,75 % (Stand Jänner 2020) und in diesem Go & Grow Portfolio gibt es auch keine Ausfälle von Krediten. Dieser Zinssatz wird von Bondora „garantiert“ (so lange sie können, also bis auf Widerruf). Also etwas ähnliches wie eine Rückkaufgarantie.

Mintos Invest & Access

Mintos ist im deutschsprachigen Raum sehr beliebt und ist eine reine Plattform die Angebot und Nachfrage zusammenbringt, Mintos vermittelt daher keine eigenen Kredite sondern das Angebot an Krediten wird durch weltweite Kreditanbahner zur Verfügung gestellt.

Das Produkt „Invest & Access“ von Mintos ist die Portfolio Lösung bei die die Investoren nichts extra tun müssen. Im Unterschied zu Bondoras Go & Grow gibt es hier jedoch sehr wohl die Möglichkeit im nachhinein anzusehen, in welche Kredite investiert wurde (aber eben keine Chance zu entscheiden, in welche Kredite investiert wird). Ebenso ist es hier möglich, dass Kredite überfällig werden, 60 Tage später greift dann die Rückkaufsgarantie, aber für den Fall, dass das Geld wieder benötigt wird kann nur der Teil verkauft werden, welcher keine überfälligen Kredite aufweist. Der Rest ist dann in maximal 60 Tage später erst verfügbar. Erst dann kann das restliche Geld aus den investierten Krediten abgerufen werden.

 

So sieht die Übersichtsseite von Mintos aus. Bislang wurden 4.759,25 Euro investiert und 272.93 Euro sind ausständig. Wird alles zurück bezahlt, so würde das eine Rendite von 9,49 % ergeben, aber im rechten Bereich ist schon ersichtlich, dass von den 261 Investments nur 3.702,31 Euro pünktlich sind und ein durchaus ansehlicher Teil bereits überfällig, teilweise schon über 31 Tage überfällig (92,26 Euro). Nach 60 Tagen greift die Rückzahlgarantie, die Zinsen jedoch sind verloren.

 

Neben der Übersichtsseite gibt es natürlich auch andere Seiten mit mehr Informationen. Es wird das Produkt Invest & Access verwendet, es gibt aber auch noch die Möglichkeit des manuellen Investierens oder über die „Auto Invest“ Funktion, dass aufgrund bestimmter Parameter investiert wird.
Mit August 2020 wird Invest & Access abgeschafft, dann kommen stattdessen neue Portfolios in Spiel. Diversifiziert, Konservativ und Hohe Rendite sind die 3 Portfolios. Bestandskunden die den AGB nicht widersprechen werden automatisch in das Portfolio Diversifiziert überführt. 

Die linke Spalte ist die, die am interessantesten ist für die Investoren bei Mintos. Hier zeigt sich, was ausstehend ist und besonders was im Schuldenrückgewinnungsprozess ist. Hier ist Mintos hinterher, dass sie das Geld von den Anbahnern zurück bekommt. Wie groß die Chance ist, das ist unbekannt. Auf jeden Fall wird es zu Ausfällen kommen, wie hoch diese Ausfälle sein werden, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Sie könnten 20 % sein, aber auch 50 oder 80 %.
Mintos Außenstände
Mintos Außenstände

Bondora Go & Grow

Bondora Go & Grow ist die Portfolio Lösung von Bondora. Dort ist es möglich 6,75 % Zinsen zu lukrieren (Stand Jänner 2020). Diese 6,75 % werden von Bondora im Moment garantiert und der Investor hat hier auch keine Ausfälle zu verkraften – der niedrigere Zinssatz im Vergleich zum Investieren über den Portfolio Manager auf Bondora spiegelt das Risiko von Bondora wider. Niedrigeres Risiko, keine weiteren Einstellungen durch den Investor möglich und sofort zu investieren – das ist Bondora Go & Grow. Was für uns Österreicher hier auch durchaus interessant sein könnte ist die Tatsache, dass die Zinsen erst dann anfallen (und damit auch die Versteuerung), wenn Geld abgehoben wird vom Go & Grow Portfolio.

Beim Geld abheben kommt ein großer Vorteil von Bondora Go & Grow zu tragen, denn möchte man Geld abheben, so einfach nur auf die Funktion „Geld abheben“ klicken, die Zahlungsart aussuchen, dann von welchem Go & Grow Portfolio (es können mehrere angelegt werden) ausbezahlt wird und das Geld wird nach Abzug von 1 € pauschaler Gebühr auf das Referenzkonto überwiesen. Es wird sodann auch sogleich überwiesen und es müssen keine Rückzahlungen von überfälligen Krediten etc. abgewartet werden.

Die Übersicht bei Bondora Go & Grow. Es können verschiedene Portfolios angelegt werden, dieses Portfolio heißt „Schlechte Zeiten“. In diesem Beispiel wurde bisher ein Kapital von 4.927,37 Euro zur Verfügung gestellt und inklusive Zinsen wurde ein Gewinn von 109,76 Euro erwirtschaftet, was zu einer Gesamt-Summe von 5.037,13 Euro führt.
So sieht der Steuerbericht bei Bondora Go & Grow aus. Ein vermeintlicher Vorteil ist hier, dass erst dann Steuern auf Zinsen anfallen, wenn ausbezahlt wird. Bis dahin werden die Zinsen und auch die potentiellen Steuern akkumuliert. Wichtig ist hier zu klären, ob die Zinsen auch einem zugeflossen sind. Sind sie es, dann sind sie unbedingt auch zu versteuern.

Wie das mit der Versteuerung bei Bondora Go & Grow ist, dass ist natürlich wieder eine besondere Sache. Bondora Go & Grow erweckt den Anschein, als ob erst bei der Auszahlung des investierten Guthabens die Zinsen fällig werden, gleichzeitig ist es im österreichischen Steuerrecht so, dass entscheidet, wann die Zinsen einem zugeflossen sind und nicht, wann das Kapital + Zins überwiesen wird. Es spricht also so einiges dafür, dass auch bei Bondora Go & Grow Jahr für Jahr die Steuern abgeführt werden müssen. Verlässlich kann dies jedoch nur ein Steuerberater bzw. das Finanzamt selbst sagen.

Steuern

Wie immer: Alle Angaben ohne Gewähr, es ist lediglich eine Idee, eine Vermutung, wie P2P Zinsen in Österreich versteuert werden – ein Steuerberater und das Finanzamt sind die einzig richtigen & verlässlichen Ansprechpartner in dieser Situation!

Video

P2P Zinsen in Österreich: Besteuerung von Erträgen aus P2P Investments

Zinsen aus Privatdarlehen fallen in Österreich unter die Tarifbesteuerung, also unter die Einkommensteuer und müssen selbst über eine Einkommensteuererklärung abgegeben werden. Zum Stand Mai 2022 gelten folgende Tabellen inklusive der Änderungen in den nächsten Jahren:

Jahreseinkommen  Bis 2021 2022 2023 2024
bis zu 11.000 € – 0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0%
von 11.000 € bis 18.000 € 20,0% 20,0% 20,0% 20,0%
von 18.000 € bis 31.000 € 35,0% 32,5% 30,0% 30,0%
von 31.000 € bis 60.000 € 42,0% 42,0% 41,0% 40,0%
von 60.000 € bis 90.000 € 48,0% 48,0% 48,0% 48,0%
von 90.000 € bis 1.000.000 € 50,0% 50,0% 50,0% 50,0%
> 1.000.000 € 55,0% 55,0% 55,0% 55,0%

Es gibt jedoch auch Ausnahmen, denn Anbieter wie z. B. Mintos veränderten seit Mai 2022 ihre Möglichkeit zum Investieren und die P2P Kreditangebote sind verbriefte Schuldverschreibungen. Das bedeutet für uns hier in Österreich, dass der besondere Steuersatz von 27,5 % angewendet wird. Mit Mitte November änderte Lettland dann auch noch die Quellensteuer, welche ab 14.11.2022 nur noch 5 % beträgt. Bis zu 10 % können angerechnet werden in Lettland.

Details zur Besteuerung von Kapitalerträgen aus Privatdarlehen und den etwaigen Freibeträgen bietet dieser Beitrag:

Vergleich

P2P Vergleich

Fristen

Das Finanzamt möchte natürlich Geld sehen und gibt es die Notwendigkeit eine Einkommensteuererklärung abzugeben, so sind auch bestimmte Fristen einzuhalten.

Sämtliche Einkünfte sind zu erklären für das Kalenderjahr in dem sie zugeflossen sind und unabhängig davon, wann eine Überweisung ins Inland erfolgt.

Die Erklärungsfrist der Einkommensteuererklärung endet am 30. April des Folgejahres oder bei elektronischer Übermittlung der Erklärung am 30. Juni des Folgejahres.

FAQ

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Der Mindestinvestitionsbetrag ist abhängig von der jeweiligen Plattform. In der Regel beträgt der Mindestinvestitionsbetrag 10 Euro. Er kann jedoch auch nur 1 Euro betragen, aber auch 50 Euro. Die Regel ist aber meist 10 Euro.

Rendite kommt von Risiko. Je höher die vermeintlichen Zinsen sind, desto höher ist auch das Risiko, dass es die vermeintlichen Zinsen nicht gibt. Die meisten P2P Plattformen kommen aus dem Baltikum (Estland, Lettland bzw. Litauen bilden das Baltikum) und hier liegen die Zinsen der P2P Kredite meist zwischen 10-13 %. Manchmal niedriger, manchmal auch höher.

In der Regel ist es so, dass das Investment in einen P2P Kredit für den Investor kostenlos ist. Die Plattform führt meist Angebot und Nachfrage zusammen und verrechnet dafür dem Investor keine Gebühren. Es gibt jedoch auch Plattformen die Gebühren verrechnen. Eine frühere P2P Plattform namens Lendico.at hat in Österreich eine Service-Gebühr bei jedem Kredit verrechnet.

Generell muss sich der Interessent bewusst sein, dass P2P Plattformen hohe Risiken haben. Es sollten daher von Anfängern nur kleine Beträge investiert werden und nur jene Beträge, die nicht benötigt werden. Gerne werden von P2P Anfängern Plattformen wie Mintos oder Bondora verwendet, diese sind auch die größten Plattformen im deutschsprachigen Raum.

Die besten P2P Plattformen? Wer weiß das schon!?! Beliebte Plattformen sind auf jeden Fall Mintos, Bondora aber auch EstateGuru. Wie geeignet und sinnvoll die jeweilige Plattform ist, oder generell überhaupt P2P Plattformen sind, hängt vom jeweiligen Interessent selbst ab.

EstateGuru ist eine beliebte Plattform für Immobilien Investments. Aufzupassen ist hier, dass hier der Mindestbetrag 50 Euro beträgt.

Nein P2P Kredite sind alles andere als sicher, denn es gibt keine Einlagensicherung und die hohen versprochenen Zinsen spiegeln auch das Risiko wider. Hohes Risiko, hohe Zinsen. Geschenkt wird einem nichts!

Andreas von Broker-Test.at
Andreas ist Gründer und der Kopf hinter Broker-Test.at – er ist begeisterter Privatanleger, 1998 begann alles mit einem 20.000 Schilling Investment in die damalige Aktie des ehemals staatlichen Konzerns, der VA Tech (heute Primetals). Seit 2014 wird mit dieser Seite versucht mehr Transparenz für Interessierte und Anleger zu schaffen. 👉🏽 Mehr über mich und die Geschichte zu Broker-Test.at gibt es hier zum Nachlesen. 👉🏽 Zum Newsletter von Broker-Test.at kann hier die E-Mail Adresse eingetragen werden.
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23 Kommentare
Alle Kommentare anzeigen

Hallo Andreas,

erstmal danke für die super Infos auf deiner Website!

Meine Situation:
Ich habe auf Bondora Gewinne aus Zinsen UNTER 730€ im Kalenderjahr erwirtschaftet und möchte jetzt mein gesamtes Geld von der Plattform auf mein Bankkonto auszahlen lassen. Ich habe neben P2P-Krediten NUR lohnsteuerpflichtige Einkünfte und Aktien die mit der KESt besteuert werden.

Jetzt meine “blöde” Frage:
Es ist die Rede von “keine Verpflichtung zur Einreichung einer Einkommensteuererklärung”, ist das gleichbedeutend mit “ich muss für meine Bondoraerträge keine Steuern zahlen”?

Freue mich über deine Antwort
Liebe Grüße

Hallo Andreas,

ich habe da noch eine Frage zur Besteuerung von P2P:

Wäre hier nicht eher Feld 862 anzuwenden:

“Einkünfte, auf die ein besonderer Steuersatz anwendbar ist und bei denen ein Verlustausgleich zulässig ist
Einkünfte aus der Überlassung von Kapital – Zinsen – Dividenden..” ?

Ich überlasse ja jemanden mein Kapital. Aus diesem werden dann Zinsen erwirtschaftet?
Ich sehe hier auch kein Privatdarlehen: Go&Grow,Mintos, sind ja Unternehmen?

Vielen Dank für Deine Einschätzung

Hallo Andreas! Finde deinen Beitrag richtig super, es beschäftigen sich leider viel zu wenige mit den detaillierten Kennzahlen in der Steuererklärung.

Würdest du Kapitalerträge aus Nachrangdarlehen (wie etwa bei Crowdinvest) ebenfalls unter Kennzahl 857 der E1kv eintragen? Sie erscheint mir da noch im sinnvollsten.

Liebe Grüße

Hat hier jemand Erfahrung in welchen Jahr man den verlorenen Darlehensbetrag von insolventen Unternehmen den Gewinnen gegenrechnen kann/darf?

…ein Konkursverfahren dauert ja oft mehrere Jahre. …in dem Jahr in dem das Insolvenzverfahren eröffnet wird? …in den meisten Fällen ist ja nicht mit einer Begleichung der Nachrangdarlehen zu rechnen.

Vielen Dank im Voraus

Super Artikel… was ich jedoch nicht rauslesen konnte ist, ob ich eine Einkommensteuererklärung erst bei Überschreiten des Freibetrages von EUR 730,- machen muss, oder bereits davor?

Nein, muss man nicht. Ich hatte beim Finanzamt direkt nachgefragt und das war die Antwort: “Sind im Einkommen lohnsteuerpflichtige Einkünfte enthalten, ist der Steuerpflichtige nach § 41 Abs. 1 Z 1 EStG 1988 zu veranlagen, wenn er andere Einkünfte von mehr als € 730 bezogen hat. Der Steuerpflichtige hat nach § 42 Abs. 1 Z 3 EStG 1988 eine Steuererklärung für das abgelaufene Kalenderjahr abzugeben, wenn die Voraussetzungen des § 41 Abs. 1 Z 1 EStG 1988 vorliegen und das zu veranlagende Einkommen mher als € 12.000 betragen hat. Übersteigen die Zinserträge aus dem Privatdarlehen im Kalenderjahr den Betrag von… Weiterlesen »

Danke für die Zusammenfassung, was sehr Hilfreich. Meine Frage ist jedoch ob der Freibetrag für mich als Jugendlicher (18+), der noch in die Schule geht und daher noch kein Einkommen habe, gültig ist. Außerdem wollte ich noch fragen ob ich bei der Besteuerung von Aktien eventuell einen Vorteil haben könnte (bzw. etwas anderes, als die 27.5% KESt gültig sind)
Mit freundlichen Grüßen,
s1mple

Danke für die super Zusammenfassung! Steuer und P2P sind bei uns ja leider sehr kompliziert. Persönlich bin ich der Meinung bei Bondora G&G dass nur dann Steuer anfällt wenn man eine Auszahlung tätigt, da diese Auszahlung die “Endfälligkeit” der Zinsen darstellt. Ein bisschen so als hätte man ein Festgeldkonto dass nur am Ende der Laufzeit Zinsen zahlt, nur dass man hier eben selbst das Ende der Laufzeit auslösen kann durch eine Auszahlung für 1€ Kosten (und natürlich dass ein Festgeldkonto KeSt-Pflichtig wäre und nicht Einkommensteuerpflichtig). Wäre wirklich nett wenn das Finanzamt dazu einfach online ein paar Infos dazu hätte, so… Weiterlesen »

Hallo Andreas, danke für deine interessanten Ausführungen. Mich würde interessieren, ob es aus deiner Sicht mittlerweile neue Erkenntnisse zur Versteuerung von Bondora Gow&Grow gibt? Der Charakter des Produktes hat ja mit direktem P2P so gar nichts mehr zu tun. Und bei meinen Recherchen bin ich auch über eine angebliche Beurteilung eines Steuerberaters gestolpert, der für u.a. G&G eine KESt-Besteuerung vorschlägt, was ehrlich gesagt auch meiner persönlichen steuerrechtlichen Einschätzung entspricht. (https://www.p2p-kredite.com/diskussion/steuern-fuer-oesterreicher-t6285.html). Danke & schöne Grüße nach Wien

Vielen Dank für Deine Recherchen. Leider ein recht unklares Thema mit vielen verschiedenen Meinungen. Auch für mich hört es sich stark nach Privatdarlehen an und finde deine Anleitung super.

Da ich etwas weitersuchen wollte (hätte ich wohl lassen sollen) habe ich jedoch wieder etwas widersprüchliches (meiner Auffassung nach) gefunden.

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Aber leider wird auch hier von “keiner Garantie” gesprochen und es gibt sicher noch viele weitere Angänge wie P2P gesehen werden kann. Mich würde aber trotzdem interessieren, ob du diese Seite schon gesehen hast bzw. was du von diesem Angang hältst.

Hallo Andreas,

wie nutze ich den Freibetrag also am besten bei Go&Grow? Muss ich jährlich (oder wie lange es halt dauert bis die Zinsgewinne den Freibetrag übersteigen würden) mein gesamtes investiertes Kapital inklusive Zinsgewinne von der Plattform abziehen? Und im nächsten Jahr dann wieder neu investieren?

Hallo Andreas,

vielen Dank wieder einmal für deine super Aufbereitungen 🙂

…wie handhabst du es? Versteuerst du bei Bondora GG jährlich, oder tatsächlich nur wenn du eine Auszahlung machst und somit die Gewinne realisierst? Für mich erscheind es irgendwie logischer wenn man die Zinsen tatsächlich nach dem Jahr des Zuflusses versteuert und nicht, wenn man eine Auszahlung macht. Läuft ja bei Mintos auch nicht anders…?
Beste Grüße

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