Portfolio Performance
3. Juni 2022
Das Wichtigste zusammengefasst
- Kostenlose Software für die Vermögensverwaltung von
- Wertpapiere (Aktien, ETFs, Anleihen, …), Sparkonten, P2P, Krypto Assets, Crowdinvesting, Versicherungen, Edelmetalle
- Installierbare Software für Windows, MacOS und Linux
- Komplexe Software mit vielen Funktionen, Einarbeitung nimmt einiges Zeit in Anspruch
- Automatisierung nur beschränkt möglich
In diesem Ratgeber
Test
Portfolio Performance
Portfolio Performance ist der kostenlose Platzhirsch. Der Nachteil den es hier gibt ist, dass es keine Web- oder App-Version gibt und es keine Dividendenvorschau gibt (aber eine Schnittstelle zu Divvydiary). Die manuelle Pflege sowie fehlerhafte Importer für österreichische Broker machen die Verwaltung zu einer Arbeit. Läuft das Programm jedoch und man hat sich zurecht gefunden mit all den Funktionen, wird das Programm geliebt und wohl auch nicht mehr aufgegeben. Zu vielfältig, umfangreich und so viele Möglichkeiten zu keinem Preis sind einfach einzigartig.
Kosten: | 0,00 Euro |
Typ: | Vermögensverwaltung |
Installation: | Ja (Windows, MacOS und Linux) |
Web: | Nein |
Smartphone App: | Nein |
Dividendenplaner: | Nein (Schnittstelle zu Divvydiary.com) |
Portfolio veröffentlichen: | Nein |
Assets
Welche Assets können mit Portfolio Performance verwaltet werden? Nun, PP ist sehr offen gestaltet und so gibt es kaum oder wenige Limits. Manche Assets werden direkt unterstützt, manche eher nur „passiv“, wie z. B. Versicherungen. Diese können als Asset angelegt werden, aktuelle Daten dazu können aber nur durch Selbstpflege hinterlegt werden.
Wertpapierdepot: | Ja |
Verrechnungskonto: | Ja |
Girokonto: | Ja |
Sparkonto: | Ja |
Edelmetalle: | Ja |
Krypto: | Ja |
Crowdinvesting: | Ja |
P2P: | Ja |
Versicherungen: | Ja |
Automatisierung
Bei Portfolio Performance kann mit der Hilfe der diversen PDF Abrechnungen auch direkt versucht werden die Wertpapiere und deren Transaktionen in PP zu importieren. Dies gelingt mal besser, mal schlechter. Speziell österreichische Broker werden im Regelfall offiziell unterstützt, im Praxistest gelang aber ein Import nur selten, siehe weiter unten das Kapitel zum PDF Import Test.
Wer sich bei PP eine PSD2 Schnittstelle erwartet, also einen automatischen Abgleich von Portfolio Performance mit einem Konto oder Depot der Wahl, der wird enttäuscht. So etwas bietet PP nicht.
Datenpflege
Manuell: | Ja |
CSV: | Ja |
PDF: | Ja |
PSD2 Schnittstelle: | Nein |
Sicherheit
Die eingepflegten Daten werden bei Portfolio Performance in eine XML Datei gespeichert und lokal am jeweiligen Rechner abgelegt. Bei Wunsch kann diese Datei natürlich auch auf einem USB-Stick oder in der Cloud abgelegt werden.
Die XML-Datei kann sowohl als reine Text-Datei gespeichert werden als auch als verschlüsselte Datei. Verschlüsselt wird mittels AES.
Unterstützte Banken
Folgende Banken werden von Portfolio Performance unterstützt, sei es durch den PDF Import oder durch einen CSV Import:
- Bank SLM,
- 1822direkt,
- Baader Bank/Scalable Capital,
- BKS Bank,
- Bondora Go & Grow,
- Brokerjet,
- Comdirect (auch CSV),
- Commerzbank (auch CSV),
- Consorsbank (auch CSV),
- Credit Suisse,
- Deutsche Bank,
- DEGIRO (auch CSV),
- DKB,
- ebase (auch CSV),
- Flatex (auch CSV),
- Finanzen.net Zero Broker,
- GLS Gemeinschaftsbank,
- easybank (ex Hello Bank),
- HypoVereinsbank/UniCredit Bank,
- ING (auch CSV),
- Justtrade,
- Keytrade Bank (auch CSV),
- Kraken (CSV),
- LGT Bank,
- Mercedes-Benz Bank,
- MLP, Moneyplex (CSV),
- Onvista Bank, Postbank,
- Quirion,
- Raiffeisenbank Bankgruppe (Österreich),
- Revolut,
- s.broker (Sparkasse),
- Smartbroker/DAB-Bank (auch CSV),
- Swissquote Bank,
- Targobank,
- Trade Republic,
- Trading212 (CSV),
- UnionInvest/Volksbank/DZ Bank,
- VIAC Schweiz,
- Volksbank/DZ Bank,
- V-Bank,
- Weberbank
Weitere Banken bzw. Broker können natürlich auch unterstützt werden, dazu ist es notwendig die Daten an den Macher von Portfolio Performance zu senden. Dieser hat dazu eine Debug Funktion in PP eingebaut. Mehr dazu gibt es auf der Website von Portfolio Performance nachzulesen.
PDF Import Test
So einige österreichische Broker sollen ja unterstützt werden, so zumindest die Aussage von Portfolio Performance. In einem Praxistest wurde es sogleich auch ausprobiert und das Ergebnis sieht so aus (Stand Juli 2021):
PDF Import wird angeboten |
PDF Import funktioniert
|
|
Flatex AT | Ja (Abrechnungsbelege) | Ja |
DADAT | Ja (Kontoauszug) | Ja |
Hello Bank | Ja (nicht funktioniert) | Nein |
easybank | Nein | – |
Bank Direkt | Ja (nicht funktioniert) | Nein |
Bilder
Fazit
Portfolio Performance ist im deutschsprachigen Raum die Mutter aller Software Angebote, wenn es um die Verwaltung und Nachverfolgung des Vermögens geht. Das Programm gibt es nur als Installationsprogramm für Windows, MacOS oder Linux. Es ist kostenlos und kann auf der Website heruntergeladen werden.
Das Programm ist nicht sehr intuitiv und der erste Eindruck ist auch kein moderner. Anfänger werden sich denken, dass es sehr aufwendig ist neue Positionen anzulegen und dass dies doch ewig dauere. Das ist für Anfänger auch richtig und wenn ein größeres Depot erstmalig angelegt werden muss, dann ist dies schon auch mit einigen Stunden Aufwand verbunden.
Ist man jedoch erst einmal eingearbeitet und lernt die umfangreichen Funktionen von Portfolio Performance erst einmal so richtig kennen, wird man das Programm lieben und wohl auch nicht mehr davon abkommen. So umfangreich ist kein Programm und das sogar noch kostenlos.
Erfahrungen
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Hallo Andreas, ich hätte eine Fragen zur Berücksichtigung von ausschüttungsgleichen Erträgen in PortfolioPerformance. Ich habe ein Flatex Depot. Flatex belastet ja jährlich das Cashkonto mit den ausschüttungsgleichen Erträgen. Machst du das in PortfolioPerformance so, dass du einfach auch das Cashkonto führst und somit beim Gesamtvermögen auch diese bereits bezahlte Steuer berücksichtigst? Oder sollte man besser diese Steuer als Steuerbuchung direkt im Depot bei dem jeweiligem ETF berücksichtigen? Wenn man das macht, hat man aber keine eindeutige Aussage über die Performance des ETF. Weil dann hat man einen Teil der KEST (ausschüttungsgleiche Erträgen) schon berücksichtigt. Bei einem Verkauf wird dann aber… Weiterlesen »
Hallo Hannes,
ich weiß was du meinst und kann dir nur sagen wie ich es mache:
Ich führe keine Steuerbuchungen für ausschüttungsgleichen Erträge durch in PP, weil mir das
a) zu viel Arbeit ist
b) ich PP als Controllingwerkzeug verwende und nicht als Buchhaltungswerkzeug
Mir ist bewusst, dass ich bereits Steuern bezahlt habe und ich hier ein bisschen den Überblick verliere, mit dem lebe ich aber ganz gut.
Gruß,
Andreas
OK, danke für die rasche Antwort.
Ich werde das dann wahrscheinlich auch so machen. Weil ich aber ein Techniker bin, nehme ich solche Sachen vielleicht manchmal zu genau.
Aber d.h. wenn man wissen will, wie die Performance des Depots vor Steuern ist, nutzt man die Performance Darstellungen im PortfolioPerformance.
Wenn man wissen will, wieviel Steuern bei einem Verkauf eines ETF anfallen würden, muss man manuell rechnen.
KeST = (( Einstandswert aus der Flatex Depotübersicht – aktueller Wert ) * 27,5% ) + alle ausschüttungsgleichen Erträge die jährlich bezahlt wurden
Danke Hannes
Hallo Andreas, Vielen Dank für deine sehr hilfreichen Beiträge. Für mich stellt sich immer noch die Frage, wie man die Steuerlast am Besten dokumentiert und berechnet, vor allem mit Fremdwährungskonten, also auch mit Forex-Aktivitäten. Derzeit mache ich das alles mit Excel. Man kann sich hier schon mal vorstellen, wie komplex die Thematik wird mit persönlichen Steuersatz vs. Sonderbesteuerung mit 27,5% und dem ständigen Wechsel von Fremdwährung und Fremdwährungsaktie und dem dadurch wechselnden Steuersatz. Würdest du hier auch dieses Programm empfehlen um die zusammengefassten GuV der unterschiedlichen Assetklassen am Ende des Jahres zu berechnen und daraus in einem weiteren verkleinerten Excelsheet… Weiterlesen »
Hallo Mark,
ich habe hier leider auch keine andere Idee als mit Excel. Eventuell noch Portfolio Performance, doch ist es mit dem persönlichen Steuersatz ganz einfach ganz schwer zu rechnen. Vielleicht eine Mischung aus PP und Excel? Mit Excel hast du halt die größten Freiheiten, eine Lösung habe ich hier nicht. Vielleicht helfen dir hier eher Trader-Seiten die sicher ähnliche Probleme haben.
Gruß,
Andreas
Hallo Andreas,
herzlichen Dank für deine schnelle Antwort. Ich habe gerade noch herausgefunden, dass PP nach dem FIFO(FirstINFirstOut) Prinzip berechnet, wodurch eine exakte Berechnung unmöglich wird. Sonst wäre eine mögliche Lösung mit PP indem mal zusätzlich zu den Aktientrades auch noch virtuelle Währungstrades mit einem eigenen Depot abschließt. Wird wohl vorerst auf Excel hinauslaufen.
Beste Grüße
Mark