Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Trade Republic Steuerreport 2022

Es ist wieder soweit, Trade Republic hat uns hier in Österreich den AT-Steuerreport zugestellt und natürlich haben wir schon sehr sehnsüchtig darauf gewartet, denn bis zum 30.6.2022 ist spätestens die Einkommensteuererklärung inklusive der Kapitalerträge über Finanzonline abzugeben.

War es letztes Jahr doch deutlich später (Mitte Juni), kam nun der Steuerreport bereits im ersten Drittel des Mais. Sehr schön! Weniger schön war die Mitteilung rund 72 Stunden nach dem Empfang des Steuerreports – es hat sich ganz offiziell ein Fehler eingeschlichen in den Steuerreport, auch Trade Republic sieht es so, dass Dividenden und Ausschüttungen fehlen. Daher auch die Information, dass der Steuerreport erneut erstellt wird, welcher laut Trade Republic in den kommenden Werktagen kommen soll.

“… wir mussten feststellen, dass es bei der Produktion der Steuerreports für das Jahr 2021 zu einem Verarbeitungsfehler im Bereich der Dividenden und Ausschüttungen gekommen ist, der in einigen Fällen zu unvollständigen Aufstellungen geführt hat. Da sich Dein Steuerreport, den wir Dir in dieser Woche zugestellt haben, unter den möglicherweise von diesem Fehler betroffenen Reports befindet, möchten wir Dich bitten, diesen nicht zu verwenden. Die Neuausstellung Deines Reports wird innerhalb der nächsten Werktage in der App erfolgen.”

So die Aussendung von Trade Republic an ihre Kunden, der neue Steuerreport soll nach dem 16. Mai 2022 kommen

Update 24.5.2022: Neuer Steuerreport erstellt

Heute, am 24.5.2022 ist der neue Steuerreport an die Trade Republic Österreich Kunden ausgesandt worden und nun sind die Ausschüttungen und die Dividenden korrigiert worden.


Fehler passieren und es ist mehr als gut, dass Trade Republic sich den Fehler genauer ansieht und diesen repariert. Für die Kunden eines Auslandsbrokers ist es unterm Strich immer wichtig zu wissen, nur der Kunde selbst ist dafür verantwortlich, dass die Steuern korrekt abgeführt werden. Auf diesen wichtigen Umstand weist auch Trade Republic auch in der zweiten Auflage des Steuerreports:

Für die Korrektheit und Vollständigkeit der Angaben im Steuerreport können wir keine Gewähr übernehmen.

Aus dem Trade Republic Steuerreport, Seite 2.

Daher der Tipp: Den Steuerreport als Vorschlag, als Idee, wie es gehen könnte verwenden und seine eigenen Analysen durchführen und eine eigene Rechnung zur Berechnung der fälligen Steuern durchführen. Verantwortlich für die korrekte Abfuhr der Steuer, ist im Unterschied zum inländischen, steuereinfachen Broker, noch immer der Kunde des Auslandsbrokers.

Meine persönliche Analyse meines AT-Steuerreports

Ich kann nicht für andere Reports sprechen, auch wenn ich natürlich einige andere gesehen habe und ein gewisses Bild erhalten habe. Abgehandelt wird in den folgenden Zeilen meine persönliche Sichtweise ohne Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit.

Video

Trade Republic Steuerreport 2022: Analyse meines Steuerreports

Meine Analyse

Mein Urteil, ums im Arbeitzeugnis-Manier zu sagen:

Trade Republic hat die Arbeiten zum Steuerreport für Österreich im Großen und Ganzen zu meiner Zufriedenheit erledigt.

Zufrieden bin ich mit:

  • Ausschüttungsgleiche Erträge korrekt errechnet
  • Eine Dividende berücksichtigt
  • Besteuerung von ETCs heuer genau so wie es meine Meinung letztes Jahr bereits war
  • Verkäufe korrekt erfasst
  • Depotüberträge ebenso korrekt erfasst

Nicht zufrieden bin ich mit:

  • REITs werden weiterhin als Aktie steuerlich behandelt
  • ETCs als Nicht-Meldefonds im letztjährigen Report, heuer anders – warum?
  • Dividenden und Ausschüttungen vergessen – Steuerreport soll in den nächsten Tagen neu erstellt werden
  • 4 Ausschüttungen bzw. Dividenden, nur eine Ausschüttung wurde im Report berücksichtigt
  • ETFs ausschüttungsgleiche Erträge Berechnung -Quellensteuer wird nicht extra ausgewiesen bei ausschüttungsgleichen Erträgen

Nachfolgend die Punkte im Detail mit denen ich nicht happy bin bzw. eine alternative Sichtweise habe

REITs als Aktie

Im Kalenderjahr 2021 wurden zwei verschiedene REITs gekauft. REITs werden aufgrund ihrer rechtlichen Konstruktion in Österreich als Fonds angesehen. Da oftmals keine Steuermeldung an die OeKB eines steuerlichen Vertreters erfolgt, bedeutet dies für viele REITs, dass diese als Nicht-Meldefonds in Österreich eingestuft werden. Hier gibt es dann das Spezifikum zum Jahreswechsel, dass hierfür ausschüttungsgleiche Erträge als Vorabsteuer bezahlt werden müssen. Wie auch schon letztes Jahr sieht Trade Republic dies anders und behandelt REITs als normale Aktie.

Keine Berücksichtigung von ausschüttungsgleichen Erträgen zum Jahreswechsel bei Realty Income
Keine Berücksichtigung von ausschüttungsgleichen Erträgen zum Jahreswechsel bei W.P. Carey

Da zum gleichen Zeitpunkt diese beiden REITs auch beim steuereinfachen Broker DADAT Bank gekauft wurden, war die Berücksichtigung der Steuer der ausschüttungsgleichen Erträge sodann eine leichte Übung, da diese dort bereits berechnet wurden.

Bei der DADAT Bank wurde zum Jahreswechsel sehr wohl pauschal besteuert in Form der ausschüttungsgleichen Erträgen bei diesen beiden Wertpapieren

ETCs als Nicht-Meldefonds letztes Jahr, heuer als Zertifikat

Gutes gibt es bei den ETCs auf Gold und Silber zu berichten. Wurde ein Zertifikat letztes Jahr noch als Nicht-Meldefonds behandelt und hierfür pauschale ausschüttungsgleiche Erträge errechnet, passierte dies heuer nicht mehr. Glücklich, dass ich mich der Meinung von Trade Republic letztes Jahr schon nicht angeschlossen habe und nicht die vorgeschlagene Steuer abgeführt habe.

Von 4 Ausschüttungen/Dividenden wurden 3 im Report vergessen – Korrektur mit neuem Report vom 24.5.2022

Im ersten Report wurden Ausschüttungen vergessen, welche im neu erstellten Report vom 24. Mai 2022 dann nicht mehr fehlten. Davor hieß es, da fehlt doch etwas:

Die ersten Gedanken: Ups, was ist denn hier passiert? Es gab im Jahr 2021 insgesamt 4 Ausschüttungen bzw. Dividenden und nur 1 Ausschüttung wurde auch im Report berücksichtigt. Aber kein Problem, denn mit einem ordentlichen Tracking der Bewegung sollte es auch hier eine einfache Übung sein die korrekte Anzahl und Höhe der Ausschüttungen und Quellensteuer festzustellen und diese in der eigenen Steuerberechnung zu berücksichtigen. Hier Screenshots aus meinen persönlichen Ausschüttungsabrechnungen und der Ausschüttung die im AT-Steuerreport berücksichtigt wurde:

Bei W. P. Carey wurde die Ausschüttung (hier als Dividende) korrekt berücksichtigt im Steuerreport – insgesamt jedoch waren es 4 Ausschüttungen bzw. Dividenden im Kalenderjahr 2021 die bei Trade Republic gut geschrieben wurden.

Trade Republic ist sich darüber ebenso nun bewusst und wird laut deren eigenen Angaben, nun eben einen korrigierten Steuerbericht erstellen, sehr gut! In der Woche ab 16. Mai 2022 soll dieser nun bei den Kunden eingehen.

Ausschüttungsgleiche Erträge – Quellensteuer wird nicht gesondert ausgewiesen

Ein Punkt der letztes Jahr von Trade Republic bereits erklärt wurde, bislang aber von mir nicht verstanden wurde ist heuer endlich verstanden worden. Die E1kv (das Steuerformular für die Kapitalerträge) sieht Felder vor für die Berücksichtigung der Ausschüttungen, ausschüttungsgleichen Erträge als auch zur anrechenbaren Quellensteuer:

Diese Vorgabe findet sich so auch wieder in den Meldungen der ETFs an die OeKB, welche die Basis sind für die Abrechnung der Ausschüttungen und ausschüttungsgleiche Erträge der Broker.

Trade Republic splittet diese beiden Informationen jedoch leider nicht im AT-Steuerreport auf, sondern berücksichtigt die Quellensteuern sofort und kombiniert diese pauschal in der Position der ausschüttungsgleichen Erträge. Es ergibt das selbe Ergebnis, doch statt das Ausfüllen von zwei Kennzahlen erfolgt nach dem Steuerreport von Trade Republic dies über nur eine Kennzahl.

Fazit

Wie schon letztes Jahr ist auch heuer meine persönliche Berechnung der Kapitalerträge für die Einkommensteuererklärung über ein Excel Sheet erfolgt. Die Basis dafür waren die einzelnen Abrechnungen von Trade Republic. Der Steuerreport selbst wurde als Anhaltspunkt verwendet und die dort verwendeten Zahlen ergänzt (fehlende Ausschüttungen bzw. Dividenden) oder steuerlich anders behandelt (REITs, hier wurden zum Jahreswechsel die ausschüttungsgleichen Erträge berücksichtigt).

Schön ist, dass sich Trade Republic im heurigen Jahr meiner Meinung in Hinblick auf Besteuerung von Zertifikaten anschloss und diese nicht mehr als Nicht-Meldefonds behandelt hat. Weniger schön war das Vergessen von der einen oder anderen Ausschüttung (3 von 4 wurden nicht berücksichtigt). Das wurde mit dem Report vom 24.5.2022 abgeändert. Schön wäre es natürlich gewesen von Trade Republic zu erfahren, warum Zertifikate in diesem Report anders behandelt werden als im letzten Jahr. Die Gesetzgebung hat sich hier in Österreich nicht geändert.

Trade Republic war auch dieses Mal wieder sehr bemüht mir meinen Steuerreport zuzustellen, der möglichst korrekt ist. Für eine 1:1 Übernahme in die Einkommensteuererklärung reichte es für mich persönlich auch heuer nicht.

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3 Kommentare
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Hallo Andreas,

vielen Dank für deine Analyse.
Ich komme leider nicht auf das gleiche Ergebnis bei den ausschüttungsgleichen Erträgen vom Steuerreport und ich wollte dich fragen, ob ich etwas falsch gemacht habe. Anbei ein Screenshot meiner Berechnung. Die Stückanzahl, der Wechselkurs und auch die Korrekturbetrag sind ident mit dem Steuerreport, jedoch komme ich bei all meinen ETFs auf einen anderen steuerpflichtigen Betrag. Vielen Dank, falls Sie mir weiterhelfen können!

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