Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Bäm! Bux wird kostenpflichtig! Abo-Modell und teuere Orders für alle!

Wie sage ich es meinen Kunden? Am besten mit einer ganz langen E-Mail und die ganz negative Nachricht dann ganz zum Schluss, so oder ähnlich waren die Überlegungen von Bux und deren CEO Yorick Naeff. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass Bux an N26 eventuell verkauft worden wäre, ebenso gab es auch immer wieder anderweitige Verkaufsgerüchte. Anscheinend ist ein Broker doch nicht so einfach zu verkaufen. Die ganz lange E-Mail mit den wesentlichsten Informationen sah so aus:

Die CEO E-Mail an die Bux Kunden mit der schlechten Nachricht

Bux führt monatliche Servicegebühr von 2,99 Euro ab 1.4.2023 ein!

Stellen Sie sich eine ganz lange E-Mail vor in der es ganz viel zu lesen gilt. Nach über 90 % des Informationsteils, kommt dann die große Überraschung. Bux führt mit 1. April 2023 eine Servicegebühr von 2,99 Euro im Monat ein! Die Erklärung:

“Um allen Kunden Zugang zu diesen Funktionen geben zu können, führen wir eine monatliche Servicegebühr in Höhe von 2,99 € ein. So können wir die Trading-Gebühren auf ein Minimum senken und unsere Sparpläne bleiben provisionsfrei. Gleichzeitig bleibt BUX fair und transparent gegenüber allen unseren Kunden.

So Bux bzw. deren CEO Yorick Naeff in der E-Mail an die Kunden

Ordergebühren werden auch erhöht!

Wer glaubt, gut, es gibt eine Abogebühr von 2,99 Euro im Monat, dafür bleibt alles weiterhin günstig, der irrt. Bux sagt in seiner Aussendung, dass die US-Orders in Zukunft 0,99 Euro je Order kosten werden, dafür wird der Wechselkurs-Zuschlag von 0,35 auf 0,25 % gesenkt.

Die europäischen Orders werden von 1,50 auf 1,99 Euro erhöht.

Zero Orders: Nur noch 3x im Monat

Bux Zero hieß der Broker einmal, jetzt nur noch Bux. Eh klar, weil Zero wird immer weniger bzw. ist nicht mehr vorhanden. Die Zero Orders werden nun auf maximal 3x im Monat eingeschränkt. Wobei Zero? Die Abogebühr von 2,99 Euro besteht so und so.

Sparpläne werden kostenlos: 0 € ab 1.4.2023

Es ist aber nicht alles schlecht. Die Sparpläne werden bei Bux Zero ab 1. April 2023 von 1 € je Ausführung auf 0 € gesenkt. Wenigstens etwas.

Was tun, wenn nicht einverstanden? Widerspruch!

Wer Bux Kunde ist und mit diesen Veränderungen nicht einverstanden ist, der muss widersprechen! Am besten gleich einmal per E-Mail. Der nächste Schritt von Bux wird wohl die Kündigung des Accounts sein. Bux informiert wie folgt in Bezug auf einen Widerspruch:

“Diese Änderungen gelten für dich, sofern du BUX nicht innerhalb von 14 Werktagen schriftlich mitteilst, dass du mit den Änderungen nicht einverstanden bist.”

So Bux in seiner E-Mail an die Kunden

Warum die Gebühren?

Nachdem Übernahmen durch fremde Unternehmen nicht funktionierten musste Bux die Reißleine ziehen. Bux muss im Vergleich zu seinen Neobroker Konkurrenten aus Deutschland, ein anderes Erlösmodell an den Tag legen. In den Niederlanden ist Payment-for-Orderflow bereits verboten und so bekommt Bux für Kundenorders nichts. Was aber Bux macht und was eben in den Niederlanden erlaubt ist, im Vergleich zu Deutschland oder Österreich, die Wertpapiere der Kunden zu verleihen. Das sind finanzielle Peanuts, daher ist die Ordergebühr und ab April auch die Abogebühr von monatlich 2,99 Euro die Erlösquellen für den Neobroker Bux aus den Niederlanden.

Fazit

Die Einführung von monatlichen Gebühren dürfte den Bux Kunden wenig gefallen, denn die Gegenleistung ist sehr überschaubar. Es zeigt sich, dass es für Neobroker sehr darauf ankommt, wo gegründet wird. Während deutsche Neobroker auf das Erlösmodell Verkauf der Kundenorder als Orderflow an Market Maker und dafür gibt es Kohle, setzen, ist das in den Niederlanden nicht möglich. Dort muss aus Transparenzgründen jede Order sauber ausgepreist sein. So sieht sich Bux gezwungen ein Abomodell mit 2,99 Euro im Monat den Kunden auf das Aug zu drücken und die Orders teurer zu machen – für eine Zukunft, denn sonst wird das Unternehmen wohl nicht mehr weiter bestehen können.

Es wird enger im Broker Markt. Wie und ob die bestehenden Bux Kunden dieses Angebot annehmen werden? Wohl nicht mit großem Wohlwollen. Eine Kundenabwanderung darf erwartet werden.

Das sind die Veränderungen im Detail in der neuen Nutzungsverbeinbarung laut der E-Mail von Bux an die Kunden:

Die folgenden Änderungen wurden an Abschnitt 26.6 der Kundenvereinbarung vorgenommen:

26.6 BUX erhebt eine monatliche Servicegebühr. Nähere Informationen sind der Gebührenübersicht zu entnehmen oder beim Kundendienst erhältlich.

26.6.1 Die monatliche Servicegebühr wird jeden Monat nach dem ersten vollen Kalendermonat nach der Eröffnung eines Kundenkontos bei BUX erhoben. Die monatliche Servicegebühr für einen Kalendermonat wird am ersten Tag des folgenden Kalendermonats abgebucht.

26.6.2 Die Gebühr wird von Deinem Barguthaben abgezogen. Ein negativer Kontostand kann entstehen, wenn kein Guthaben auf dem Konto vorhanden ist.

26.6.3 Der negative Kontostand wird auf einen Wert begrenzt, der dem Gesamtbetrag der monatlichen Servicegebühr über einen Zeitraum von 12 Monaten entspricht.

26.6.4 Wenn Dein Konto einen negativen Kontostand aufweist, gleicht BUX diesen bei der Einzahlung von Geldern auf das Konto oder bei dem Verkauf eines Vermögenswerts von Deinem Konto durch Dich aus.

26.6.5 Bei Erreichen der Obergrenze für den negativen Kontostand kann BUX die Kundenbeziehung beenden oder die Aktivität Deines Kontos anderweitig einschränken.

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