Bekommen so manche Broker nun ein Problem, weil sie Rückvergütungen annehmen? Speziell die 0 € Broker haben als Erlösmodell eben nicht die Ordergebühren sondern eben die Rückvergütungen von Produktanbieter oder eben für das Weiterleiten von Orders – Payment for Order Flow (PFOF) ist hier das Stichwort. Die ESMA (European Securities and Markets Authority) sieht hierin aber 2 Probleme: –
- Interessenskonflikte – Orderweitergabe an Market Maker/einen bestimmten Handelsplatz
- “best execution” – wird immer und stets im besten Interesse für den Kunden gehandelt?
In diesem klaren Statement gibt die ESMA den nationalen Aufsichten (FMA, Bafin, …) den Auftrag in den nächsten Monaten sich die Praxis bei den einzelnen Brokern genauer anzusehen und ob diese im Einklank mit den Gesetzen ist:
https://www.esma.europa.eu/sites/default/files/library/esma35-43-2749_esma_public_statement_pfof_and_zero-commission_brokers.pdf
Speziell die 0 € Ordergebühren Broker sind der ESMA besonders wichtig und erinnern in ihrem Statement diese Broker. Die ESMA erinnert “Null-Prozent-Broker” an die MiFID II-Anforderung, ihren Kunden faire, klare und und nicht irreführend zu informieren und dem Kunden Informationen über alle Kosten und Gebühren im Zusammenhang mit der Dienstleistung und dem/den Finanzinstrument(en) zur Verfügung zu stellen. Da den Kunden von “Null-Prozent-Brokern” immer Kosten entstehen (z.B. implizite Kosten und Zahlungen von Dritten der Firma), betont die ESMA, dass die Vermarktung der Dienstleistung als “kostenlos” unter den der oben beschriebenen Umstände gegen die Einhaltung dieser Anforderungen durch die Firma verstößt und einen Anreiz für Kleinanleger bieten könnte, zu spielen oder spekulativ zu handeln, da der falsche Eindruck entsteht, dass der Handel kostenlos ist. Hier noch 2 Links zu den Kundenvereinbarungen von Trade Republic und Scalable Capital, wie diese das Thema Rückvergütungen in ihren Bedingungen erläutern. Wir dürfen gespannt sein, was die Untersuchungen rausbringen werden:
Und hier noch was das WAG im § 51 sagt in Hinblick auf Rückvergütungen für die Broker: