Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Flatex Österreich: Kryptohandel, neue Produkte und Gebühren im Fokus sagt flatexDEGIRO CEO Oliver Behrens

Mit dem Start des steuereinfachen Kryptohandels bei Flatex Österreich eröffnet sich für heimische Anlegerinnen und Anleger ein neues Kapitel. Im Interview spricht Oliver Behrens, CEO von flatexDEGIRO, über Beweggründe, Chancen und die nächsten Schritte:

Andreas Greiner (Broker-Test.at): Warum startet flatex jetzt mit dem Kryptohandel in Österreich – was ist der Hintergrund?


Oliver Behrens (flatexDEGIRO): Das Stichwort heißt Diversifikation. Kryptowährungen sind für manche Kunden ein Teil ihrer Diversifikationsstrategie, und wir möchten dieser Zielgruppe diese Möglichkeit nun auch bei Flatex anbieten.
Kryptowährungen gewinnen insgesamt an Bedeutung. Wir sehen, dass in den USA Kryptowährungen möglicherweise auch in Pensionsfonds eine Rolle spielen könnten oder dass sogar Zentralbanken Kryptowährungen als Reservewährung nutzen. Das heißt, das Spektrum einer breiteren Nutzung ist durchaus gegeben, und wir sehen hier verstärkte Nachfrage – auch von österreichischen Kunden. Wir möchten jene Produkte anbieten, die von den Kunden nachgefragt werden. Darum sehen wir das neue Kryptoangebot als interessante und spannende Beimischung.

Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von flatexDEGIRO

Andreas Greiner (Broker-Test.at): Welche Zielgruppen will flatex im österreichischen Kryptomarkt ansprechen?


Oliver Behrens (flatexDEGIRO): Tendenziell sind dies jüngere Kunden, aber selbstverständlich nicht ausschließlich. Wir sehen Kryptos als Beimischung an, gerade auch mit Blick auf unser ohnehin bereits umfassendes Angebot als Online-Broker. Für uns selbst ist es nicht das Hauptgeschäft wie für einige andere Anbieter, sondern ein ergänzendes Angebot. Wir gehen davon aus, dass unser Kryptowährungsangebot für rund fünf Prozent unserer Flatex-Österreich-Kunden interessant sein wird. Mittelfristig sehen wir das Potenzial bei etwa zehn Prozent (Anmerkung der Redaktion: fünf Prozent entspricht knapp mehr als 15.000 Kundinnen und Kunden in Österreich).


Andreas Greiner (Broker-Test.at): Sie haben seit rund einem Dreivierteljahr das Kryptowährungsangebot bereits in Deutschland eingeführt und dort auch Umsätze erzielt. Wie zufrieden sind Sie bislang mit der Einführung?


Oliver Behrens (flatexDEGIRO): Die deutschen Kunden investieren wahrscheinlich etwas konservativer. Wir liegen dort im Rahmen unserer Planungen. Im Verhältnis zur Gesamtkundschaft sind es rund zwei bis drei Prozent, die Kryptohandel in Deutschland betreiben. Die Intensität hat aber im Zeitverlauf deutlich zugenommen hat. Sowohl bei Umsätzen und Transaktionen als auch beim Volumen pro Transaktion zeigt der Trend eindeutig nach oben – insbesondere an Tagen, an denen es wichtige Neuigkeiten gibt.


Andreas Greiner (Broker-Test.at): Sie setzen aktuell bei den Kryptowährungen auf zwei Partner: Tradias als Market Maker und Tangany für die Verwahrung. Gibt es Überlegungen, dass flatexDEGIRO die Verwahrung auch selbst übernimmt?


Oliver Behrens (flatexDEGIRO): Grundsätzlich wäre das möglich. Wichtig ist zunächst, dass unser Kryptowährungsangebot gut angenommen wird – dann sehen wir weiter.


Andreas Greiner (Broker-Test.at): Kritiker könnten bei Ihrem Angebot „not your keys, not your coins“ anmerken – im Hinblick auf die Verwahrung. Sie arbeiten hier mit einem Partner zusammen. Derzeit ist ein Transfer nicht möglich. Ist künftig eine Transfermöglichkeit geplant?


Oliver Behrens (flatexDEGIRO): Bei neuen Produkten und Features stellen wir uns immer die Frage: Wie viele Kunden würden dieses Angebot nutzen? Wir können nicht alles anbieten, aber wir werden das Produktangebot sukzessive ausbauen. Wir gehen davon aus, dass es derzeit eine größere Nachfrage nach Staking und Krypto-Sparplänen gibt als nach einer Transfermöglichkeit. Daher priorisieren wir diese Features und haben uns das für das nächste Jahr vorgenommen.


Andreas Greiner (Broker-Test.at): Es gibt viele Kryptowährungsanbieter wie etwa Bitpanda oder Coinbase. Wie unterscheidet sich das Angebot von Flatex vom Mitbewerb?


Oliver Behrens (flatexDEGIRO): Unser Fokus liegt auf hoher Qualität und Verlässlichkeit in der Orderausführung. Das spiegelt sich in den niedrigen Transaktionskosten wider. Wir weisen transparent aus, dass die Ordergebühr 0,5 % beträgt und der Spread je nach Kryptowährung bei 0,1 bis 0,2 % liegt. Insgesamt sind das 0,6 bis 0,7 % Transaktionskosten. Andere Marktteilnehmer sind hier weniger transparent. Es gibt Anbieter, bei denen die Geld-Brief-Spanne extrem auseinandergeht und Gesamtkosten von bis zu fünf Prozent entstehen können. Wir glauben, dass dies nicht nachhaltig zum Kundenvertrauen beiträgt.


Andreas Greiner (Broker-Test.at): In Österreich ist Flatex mit über 300.000 Kunden der führende Online-Broker. Das Unternehmen flatexDEGIRO hat insgesamt über 3,3 Millionen Kundinnen und Kunden. Welche Rolle spielt Flatex Österreich innerhalb von flatexDEGIRO?

Oliver Behrens (flatexDEGIRO): Österreich ist für uns ein sehr wichtiger Markt, und wir freuen uns über die hohe Akzeptanz unseres Angebots. Wir haben in Österreich sogar einen höheren Marktanteil als in unserem Heimatmarkt Deutschland. Wir prüfen daher auch, welche Erfolgsfaktoren aus Österreich wir auf andere Märkte übertragen können.


Andreas Greiner (Broker-Test.at): Wenn ich das Preis- und Leistungsverzeichnis von Flatex Deutschland mit dem in Österreich vergleiche, sehe ich, dass es in Deutschland keine Sparplangebühr von 1,50 Euro und auch keine Dividendengebühr von 5,90 Euro für bestimmte Dividenden gibt. Da der Mitbewerb in Österreich zunimmt – unter anderem durch den steuereinfachen Markteintritt von Trade Republic –, gibt es Überlegungen, hier zu reagieren?


Oliver Behrens (flatexDEGIRO): Wir nehmen diese Hinweise der österreichischen Kundschaft sehr ernst. Das Thema Dividendengebühr steht ganz oben auf der Liste, sodass wir hier kurzfristig eine Entscheidung treffen wollen.
Betrachtet man die Gesamtkosten, sind wir ein günstiger Anbieter. Es muss auch berücksichtigt werden, was bei der Orderausführung passiert.


Andreas Greiner (Broker-Test.at): Dürfen wir in Österreich neue Produkte erwarten – Girokonten, Sparkonten oder Aktien-Sparpläne?


Oliver Behrens (flatexDEGIRO): Wir prüfen kontinuierlich, welche zusätzlichen Produkte für unsere  österreichischen Kunden attraktiv sein können. Klar ist: Wir werden in Österreich kein Girokonto und keine Kreditkarte anbieten, da die meisten Kunden hier bereits gut durch ihre Banken versorgt sind. Unser Fokus liegt auf der Vermögensbildung für Familien.
Aktiensparpläne wären sicher eine sinnvolle Ergänzung und damit  auch das Angebot von Aktien-Bruchstücken. Mit Bruchstücken können Kunden auch kleinere Beträge in Aktien investieren.
Auch Zinsprodukte und hier insbesondere Festgelder, könnten eine Ergänzung darstellen. Diese können dazu dienen, Schwankungen im Aktienportfolio abzufedern oder Geld für größere Anschaffungen verzinst zu parken.


Andreas Greiner (Broker-Test.at): Aktuell gibt es die Versionen „Flatex Next“ und „Flatex Classic“. Werden uns diese beiden Varianten noch länger begleiten?


Oliver Behrens (flatexDEGIRO): Zu Weihnachten gibt es immer Geschenke (lacht).

Andreas Greiner (Broker-Test.at): Vielen Dank für das Interview, dann freuen wir uns auf das kommende Weihnachten.


Über Oliver Behrens Oliver Behrens (Jg. 1963) ist seit Oktober 2024 CEO der flatexDEGIRO AG und der flatexDEGIRO Bank AG. Er bringt über 40 Jahre Erfahrung im europäischen Finanzsektor mit, u. a. als CEO von Morgan Stanley Europe Se, zuvor im Vorstand der DekaBank. Seine berufliche Laufbahn begann er im Deutsche Bank Konzern. Bei flatexDEGIRO verfolgt er das Ziel, den europäischen Online-Broker zur führenden Plattform für die Vermögensbildung weiterzuentwickeln, Wachstumspotenziale zu nutzen und das Investitionserlebnis für Millionen Kundinnen und Kunden in 16 Ländern zu verbessern.

Über Flatex Österreich

Flatex ist in Österreich mit über 300.000 Kundschaften der führende Online Broker. Keine Depotgebühr für Aktien und ETFs, ein breites ETF-Sparplan Angebot und günstige Ordergebühren sind die Pluspunkte für den Broker. Mit Ende August 2025 startete Flatex nach Deutschland auch in Österreich sein steuereinfaches Kryptowährungsangebot.

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6 Kommentare
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Was mir gerad aufgefallen ist, gibt eine kleine Neuerung, die meines Wissens hier noch nicht kommuniziert wurde: Sparpläne kann man jetzt auch mit Ausführung am 7. bzw. 23. Kalendertag anlegen.

Flatex ist ein sehr attraktiver Broker: benutzerfreundliche Plattform, korrekte Abrechnungen, pünktliche Dividendeneingänge, keine Gebühren für Depot und Verrechnungskonto, übersichtliches Preis- und Leistungsverzeichnis mit nur 2 Seiten!

Aber die Dividendengebühr von 5,90 EUR bei ausländischen Dividendenzahlungen von über 15,- EUR stört mich am meisten.

Die attraktiveren Ordergebühren von Flatex-Deutschland wären sicherlich auch in Österreich toll.

Eine attraktive Guthabenverzinsung am Verrechnungskonto wäre auch toll.

Ich hoffe es weihnachtet bald sehr und das Flatex-Christkind erfüllt uns allen diese Wünsche! 😉

Sehe ich auch so.👍

Sehr gut zusammengefasst, sehe ich ganz genauso.

Fasst es schön zusammen. Aber auf das Flatex-Christkind würde ich mich nicht verlassen, eher auf die Macht des Wettbewerbs – bis vor Kurzem war Flatex bei den meisten Gebühren konkurrenzlos, jetzt hat TradeRepublic gezeigt, dass es machbar ist (wenn auch mit holprigem Start), vielleicht ziehen noch andere steuereinfache (Neo-)Broker nach … Konkurrenz belebt das Geschäft, davon werden auch die Flatex-Bestandskunden über kurz oder lang profitieren.

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