Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Ist Bybit in Österreich steuereinfach? Noch nicht… Verkauf funktioniert nicht.

Bybit hat vor wenigen Wochen seine Niederlassung in Österreich gegründet und die begehrte MiCAR Lizenz erhalten. Also alles ausgelegt auf steuereinfach, oder? Ja, grundsätzlich schon, doch die Realität ist dann leider doch eine andere, denn Bybit selbst sagt von sich, dass die „Tax Machine“ noch nicht funktioniert und so ein Fiat-Verkauf nicht möglich bzw. mit 27,5 % besteuert wird.

Wichtig ist: Eine steuereinfache Lösung mit KESt-Abzug wird es nur auf der Bybit.eu Plattform geben. Es gibt noch weitere Bybit Plattformen wie Bybit.com, doch auf diesen Plattformen wird es keinen automatischen KESt-Abzug geben und somit auch keine Steuereinfachheit.

Wann ist Bybit EU steuereinfach?

Bybit EU arbeitet derzeit an der finalen Umsetzung einer sogenannten Steuer-Engine, um die österreichischen Kryptosteuervorschriften rechtskonform umzusetzen. Ziel dieser technischen Lösung ist es, Kryptosteuern automatisch zu berechnen, einzubehalten und an das österreichische Finanzamt abzuführen, sofern Nutzer:innen in Österreich unbeschränkt steuerpflichtig sind.

Temporäre Einschränkungen für steuerpflichtige Services

Solange diese Steuer-Engine noch nicht vollständig live geschaltet ist, bleiben bestimmte Services vorübergehend deaktiviert. Betroffen sind insbesondere alle Produkte, die Krypto-zu-Fiat-Konvertierungen oder Erträge in Fiatwährung umfassen so das Bybit auf deren Website. Dazu zählen u. a.:

  • One Click Sell (Verkauf von Krypto in Fiat-Guthaben)
  • Konvertieren (Krypto zu Fiat)
  • Spot-Handel mit Fiat-Handelspaaren
  • Bybit Card
  • Rewards Services

Diese Maßnahmen betreffen ausschließlich Nutzer:innen mit österreichischer Steuerpflicht. Sobald die Steuer-Engine vollständig implementiert ist – voraussichtlich in den kommenden Wochen – sollen diese Services wieder zur Verfügung stehen.

Nachdem Bybit EU in Österreich nun steuereinfach sein müsste und die Kapitalertragsteuer automatisch abzuziehen ist, sie aber das bislang noch nicht können, geht Bybit den anderen Weg. Es ist kein Verkauf möglich.

Wie sieht das in der Praxis aus?

Wird auf Bybit EU ein Asset verkauft, so funktioniert der Verkaufsprozess ohne weiteres, bis zum letzten Schritt. Dort gibt es dann die Information, dass ein Verkauf nicht möglich sei.

Exit Tax-Funktion in Arbeit

Zusätzlich arbeitet Bybit EU an einer Funktion zur Umsetzung der sogenannten Exit Tax, Stichwort Wegzugsbesteuerung. Diese kommt zum Tragen, wenn ein Nutzer seinen steuerlichen Wohnsitz ins Ausland verlegt. Die Umsetzung dieser komplexen Funktion ist für einen späteren Zeitpunkt im Jahr vorgesehen. Bis dahin kann es vorkommen, dass auch bei geänderten Steuerstatus vorübergehend Einschränkungen bestehen bleiben.

Weitere Einschränkungen trotz aktiver Steuer-Engine

Selbst nach dem Start der Steuer-Engine bleiben bestimmte Services weiterhin eingeschränkt, darunter:

  • Spot Margin
  • Launchpool
  • Token Splash

Diese Einschränkungen sind Teil der laufenden Anpassungen an das österreichische Steuerrecht und werden schrittweise bewertet und ggf. angepasst.

Alternative steuereinfache Krypto-Anbieter in Österreich

In Österreich sind im Moment die folgenden Anbieter steuereinfach und ziehen für die österreichischen Kundschaften die Kapitalertragsteuer ab.

Flatex soll ebenso bald den steuereinfachen Kryptowährungshandel anbieten. Ursprünglich war es bis Ende Q2/2025 geplant, nun gibt es leider keine neuen Informationen. Interessant ist Flatex vor allem deshalb, weil die Gebühren deutlich niedriger sind als beim steuereinfachen Mitbewerb. Auch bei Flatex wird kein Transfer der Coins möglich sein.

Über Bybit EU und die Gebühren

esonders bei der Wahl der Handelsart zeigt sich ein deutlicher Unterschied: Wer über den vereinfachten Broker-Modus kauft oder verkauft, zahlt eine fixe Gebühr von 0,20 %. Das klingt auf den ersten Blick günstig, doch hinzu kommt ein variabler Spread von etwa 0,5 bis 0,8 %, der nicht transparent ausgewiesen wird. In Summe entstehen so oft rund 1 % effektive Kosten pro Trade – ein Aufschlag, der vielen Nutzern gar nicht bewusst ist.

Deutlich günstiger ist der direkte Börsenhandel auf Bybit. Hier liegen die Gebühren je nach Order-Typ bei bis zu 0,20 % für Taker-Orders und bis zu 0,15 % für Maker-Orders. Der große Vorteil: Es gibt keinen versteckten Spread, da der Handel direkt im Orderbuch stattfindet und man seine Preisgrenze selbst bestimmen kann. Wer häufiger oder mit höheren Beträgen handelt, profitiert zudem von sinkenden Gebühren abhängig vom Handelsvolumen.

Auch Ein- und Auszahlungen sind mit Kosten verbunden: Für SEPA-Überweisungen verlangt Bybit jeweils 0,28 Euro fix plus 0,08 % des Überweisungsbetrags, sowohl beim Einzahlen als auch beim Abheben von Euro. Zwar erfolgt die Bearbeitung oft schneller als angekündigt, aber kostenlos sind diese Transaktionen eben nicht.

Insgesamt ist Bybit eine leistungsfähige Krypto-Plattform, die viel bietet – vom klassischen Spot-Handel über Derivate bis hin zu Earn-Produkten wie Staking oder Sparplänen. Doch gerade für Einsteiger kann die Plattform überladen wirken, und die intransparente Gebührenstruktur im Broker-Modus ist ein klarer Schwachpunkt. Wer sich auskennt und direkt an der Börse handelt, fährt hier deutlich günstiger. Wer hingegen auf Einfachheit setzt, zahlt drauf – oft, ohne es zu merken.

Fazit

Bybit ist zweifellos eine funktionsreiche und moderne Krypto-Plattform mit großer Auswahl und professionellem Anspruch. Doch aktuell gibt es für österreichische Nutzer:innen klare Einschränkungen: Die versprochene Steuereinfachheit ist noch nicht umgesetzt. Die erforderliche Steuer-Engine für die automatische KESt-Abfuhr befindet sich zwar in Arbeit, doch bis zur vollständigen Implementierung bleiben zentrale Funktionen wie der Verkauf von Krypto in Fiat oder die Nutzung der Bybit Card nicht verfügbar.

Auch bei den Gebühren sollte man genau hinschauen: Während der Spot-Handel vergleichsweise günstig ist, verstecken sich im vereinfachten Broker-Modus effektive Kosten von rund 1 % pro Trade, die für viele auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Zudem fallen bei SEPA-Überweisungen fixe und prozentuale Gebühren an – ein Punkt, der gerade bei regelmäßiger Nutzung ins Gewicht fällt.

Wer auf eine steuereinfache Lösung angewiesen ist, sollte aktuell noch auf Alternativen wie Bitpanda, 21bitcoin oder Coinfinity ausweichen. Bybit bleibt spannend – vor allem durch die MiCA-konforme EU-Plattform und das breite Angebot –, ist aber derzeit nur bedingt empfehlenswert für österreichische Nutzer:innen, die auf Einfachheit, steuerliche Klarheit und volle Funktionalität setzen.

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