Mit großem Knall ist Trade Republic Ende April 2025 als steuereinfacher Broker in Österreich gestartet – TV-Kampagnen, Plakate, digitale Dauerpräsenz. Doch über 100 Tage später zeigt sich: Die Show war groß, aber hinter den Kulissen hakt es, so zumindest in meinem Fall und bei Fällen die aus der Broker-Test.at Community bekannt sind. Die Erfahrungsberichte sind bisweilen noch relativ gut und überzeugend. Einzelfall oder wir sind Einzelfall? Das ist hier die Frage. Der Support als auch die Abrechnungen lassen zu wünschen übrig so meine bisherigen persönlichen Erfahrungen. Was passt nicht? Kurz zusammengefasst geht es um
- Ausschüttungen die nicht gezahlt werden (und sich zumindest um mehrere Wochen verzögern), um
- Ausschüttungen bei denen keine KESt fällig wurde oder zu wenig KESt verrechnet wurde und um
- realisierte Gewinne/Verluste mit falscher KESt-Besteuerung sowie um
- fehlende Transparenz und falsche Informationen in der Anzeige in der App, die falsche Handlungen auslösen können (Wertpapier wird im Minus/Plus angezeigt, entspricht aber nicht der steuerlichen Behandlung).
Unterm Strich ist mir zu viel Geld abgebucht worden und nach eigenen Berechnungen handelt es sich bereits um einen dreistelligen Betrag in diesem kurzen Testzeitraum und geringen Beträgen. Trade Republic spricht in einer Antwort davon, dass sie die Fehler in Bälde korrigieren werden und es zu Korrekturbuchungen kommt. Man kann nur darauf hoffen, dass auch tatsächlich alle Fehler entdeckt werden und diese „automatisch“ korrigiert werden.
In der Broker-Test.at Community und in sozialen Medien gibt es weitere Beispiele, was alles nicht klappt. So manche Kundschaft fühlt sich alleine gelassen. Ist dir bei deinen Abrechnungen auch etwas aufgefallen? Dann hinterlasse gern einen Kommentar unter diesem Beitrag!
Folgende Wertpapiere wurden über einen längeren Zeitraum gehalten und folgendes wurde beobachtet:
ISIN | Name | Anmerkung |
---|---|---|
NL0011683594 | VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders | Mehrere Abrechnungsfehler? |
US7561091049 | Realty Income | Fehlerhafte bzw. verzögerte Ausschüttung? |
IE00B4X9L533 | HSBC MSCI World | Mehrere Abrechnungsfehler? |
DE000A0Z2ZZ5 | freenet AG | Unklare Verlustverrechnung? |
IE00B5KQNG97 | HSBC S&P 500 | Keine KESt auf realisierten Gewinn? |
LU0659579063 | Xtrackers ATX | agE nicht verarbeitet? |
US03027X1000 | American Tower Corp | Ausschüttung fehlt? |
US92936U1097 | WP Carey | Ausschüttung fehlt? |
AT0000A18XM4 | Österreichische Post (AT Post) | Keine Auffälligkeiten laut Beitrag |
IE00B3RBWM25 | Vanguard FTSE All-World (ACWI) ETF | Keine Auffälligkeiten laut Beitrag |
US2681501092 | Dynatrace | Keine Auffälligkeiten laut Beitrag |
Das Problem mit dem Support
Der Support von Trade Republic ist für viele Kundinnen und Kunden ein leidiges Thema. Gerade weil immer wieder Fragen und Probleme auftreten – etwa bei Abrechnungen – wäre ein verlässlicher Kundendienst essenziell. Doch hier liegt einiges im Argen.
Was geboten wird, ist ein Mix aus mäßiger KI-Unterstützung (wobei „Intelligenz“ ein großzügiger Begriff ist) und menschlichen Mitarbeitern, die zwar bemüht wirken, aber häufig keine brauchbaren Antworten liefern. Selbst einfache Sachverhalte müssen mehrfach erklärt werden. Standardfälle ziehen sich über Tage, teils sogar über eine Woche. Und als wäre das nicht genug, werden Support-Chats oft einfach automatisch geschlossen – ohne Lösung, ohne Rückmeldung.
Zwar existiert ein Support – erreichbar ist er allerdings nur schwer, und wenn doch, dann selten mit substanzieller Hilfe. Das Gefühl, mit Problemen allein gelassen zu werden, ist bei vielen Nutzer:innen die bittere Realität. Besonders heikel wird das, wenn es um mögliche Fehler in der Abrechnung geht. Hier braucht es Klarheit – keine Ausflüchte. Wie kann man, theoretisch, den Trade Republic Support erreichen.
Anzeige in der App entspricht nicht unbedingt steuerliche Anschaffungskosten
Ein Problem, das sich zeigt, ist, dass Trade Republic in der App nur sehr rudimentäre Informationen zur aktuellen Performance eines Wertpapiers anzeigt. Dort wird vom sogenannten „Buy-in-Preis“ gesprochen. Dieser unterscheidet sich vom tatsächlichen Kaufpreis einer Aktie, wie Trade Republic in seinen Erklärungen ausführt.
Laut Trade Republic ist der Buy-in-Preis jener Wert, den ein Instrument erreichen muss, um die Kosten deiner Position sowie eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro zu decken. Dabei werden die Kauf- und Verkaufshistorie sowie bisher angefallene Fremdkostenpauschalen berücksichtigt.
Trade Republic erklärt zwar, welche Faktoren den Buy-in-Preis vom tatsächlichen Anschaffungspreis abweichen lassen, erwähnt jedoch keine steuerlichen Einflüsse. Dadurch kann es leicht passieren, dass Kundinnen und Kunden glauben, im Plus oder Minus zu sein, und auf dieser Basis eine Transaktion durchführen. Erst in der Abrechnung wird dann klar, dass dies steuerlich gar nicht zutraf. Ein wunder Punkt.
Fehlerhafte Abrechnungen?
Die Erfahrungsberichte zu Trade Republic sind im Moment durchwegs noch gut. Bin ich ein Einzelfall oder liegt es daran, dass ich die Abrechnungsbelege möglicherweise falsch lese und steuerlich falsch beurteile? Könnte auch sein, daher die Veröffentlichung mit der Bitte um Feedback bzw. Bestätigung.
Vorweg: Alle Angaben sind ohne Gewähr, Fehler vorbehalten. Gerne sachdienliche Hinweise als Kommentar!
Hinweis: Es wurde fallweise probiert mit den Problemen sich an den Support von Trade Republic zu wenden. Leider war der Support überfordert.
Aus diesem Grund erging eine Anfrage an die Presseabteilung von Trade Republic. Hier wurde als Fallbeispiel für mögliche fehlerhafte Berechnungen der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders (ISIN NL0011683594) verwendet.
Die Antworten sind im Detailbericht im Teil zum VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders eingearbeitet.
In der Broker-Test.at Community werden regelmäßig Abrechnungsfälle diskutiert, die weder nachvollziehbar noch plausibel erklärbar sind. Um diesen Unklarheiten systematisch nachzugehen, wurde ein eigener Praxistest durchgeführt. Seit Einführung der Steuereinfachheit von Trade Republic in Österreich – also seit Ende April 2025 – wurden gezielt verschiedene Transaktionen vorgenommen und unterschiedliche Wertpapiere ins Depot aufgenommen. Auch die Saveback-Funktion sowie deren steuerliche Behandlung wurden im Detail getestet. Die Ergebnisse bestätigten frühere Beobachtungen: Bereits zu Beginn kam es zu fehlerhaften Besteuerungen, die später durch eine geänderte Vorgehensweise seitens Trade Republic korrigiert wurden. Ältere Beiträge dokumentieren diesen Wandel und zeigen auf, welche Probleme in der Praxis auftraten – und teils weiterhin auftreten (Beitrag 1, Beitrag 2 und Beitrag 3).
Vorsichtshalber wurde das eine oder andere Wertpapier auch bei der DADAT Bank gekauft, gehalten und auch wieder verkauft. So konnten die Abrechnungen von der DADAT Bank mit den Abrechnungen von Trade Republic verglichen werden. Die Abrechnungen der DADAT Bank deckten sich stets mit den eigenen Berechnungen. Das war bei Trade Republic nicht der Fall.
Kennt Trade Republic das Abrechnungsproblem?
Ja – Trade Republic ist über die Problematik informiert. Mehrere Supportanfragen sowie eine direkte Kontaktaufnahme mit dem AT- und DE-Presseteam wurden initiiert. Dem Presseteam wurden dabei detaillierte Informationen zu konkreten Transaktionen übermittelt – insbesondere zum Wertpapier VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders (ISIN: NL0011683594).
Das Ergebnis: In meiner Anfrage wurde bestätigt, dass es mehrere Probleme bei den Abrechnungen gäbe. Laut Aussage von Trade Republic wird daran gearbeitet. Details nun im folgenden Absatz:
Testportfolio und Auswahl der Wertpapiere
Hinweis: Die gekauften Wertpapiere sind keine Anlageempfehlung. Mit diesem Portfolio wird und wurde getestet, wie die steuerlichen Buchungen bei Trade Republic funktionieren.
Im Rahmen des Praxistests wurden mehrere Wertpapiere in das Depot aufgenommen, unter anderem Aktien von Dynatrace, Österreichische Post (AT Post) sowie Anteile des Vanguard FTSE All-World (ACWI) ETF. Zu diesen Positionen liegen derzeit entweder keine steuerlich relevanten Vorgänge vor oder es gibt keine Auffälligkeiten zu berichten.
Detaillierte Beobachtungen und Auffälligkeiten ergaben sich jedoch bei den folgenden Wertpapieren:
Kaufdatum | ISIN | Name |
---|---|---|
28.04.2025 | NL0011683594 | VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders |
28.04.2025 | US7561091049 | Realty Income |
28.04.2025 | IE00B4X9L533 | HSBC MSCI World |
29.04.2025 | DE000A0Z2ZZ5 | freenet AG |
05.05.2025 | IE00B5KQNG97 | HSBC S&P 500 |
06.05.2025 | LU0659579063 | Xtrackers ATX |
16.05.2025 | US03027X1000 | American Tower Corp |
16.05.2025 | US92936U1097 | WP Carey |
Die betreffenden Wertpapiere wurden zwischen Ende April und Mitte Mai 2025 erworben. Im Beobachtungszeitraum kam es zu verschiedenen steuerlich relevanten Vorgängen – darunter Ausschüttungen, Dividenden, ausschüttungsgleiche Erträge sowie letztlich auch der Verkauf der jeweiligen Positionen. Diese Vorgänge bildeten die Grundlage für die Überprüfung der Abrechnungen und der korrekten steuerlichen Behandlung durch Trade Republic.
Aus meiner persönlichen Sicht sind bei den unterschiedlichen Assets folgende Punkte zu benennen, womöglich hat sich da oder dort ein Fehler eingeschlichen. Bei Auffällligkeiten bitte um Rückmeldung!
VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders
Im Zuge der Analyse traten bei mehreren Transaktionen steuerliche Fragen auf, die ich hier zur Debatte stelle:
- Teilverkauf von Bruchstücken mit Gewinn:
Obwohl ein realisierter Kursgewinn vorlag, wurde keine Kapitalertragsteuer (KESt) auf diesen Teilverkauf einbehalten.
Antwort Trade Republic: Der Verkauf wurde nach Ansicht von Trade Republic korrekt behandelt. Es wurde keine Kapitalertragsteuer einbehalten, da der Gewinn mit Verlusten aus dem Verlustverrechnungstopf verrechnet wurde.
Diese Antwort kann leider nicht nachvollzogen oder nachgerechnet werden. Die Auszüge geben hier keinen Anhaltspunkt. Wie auch Trade Republic in seiner Antwortmail ausführt, fehlt zum aktuellen Zeitpunkt jegliche Unterstützung wie z. B. ein Verlustverrechnungstopf. - Ausschüttung:
Bei der Dividendenausschüttung wurde keine KESt verrechnet. Neben der bereits einbehaltenen niederländischen Quellensteuer hätte die Ausschüttung in Österreich zusätzlich mit 27,5 % KESt besteuert werden müssen. Diese Besteuerung blieb aus.
Antwort Trade Republic: Tatsächlich lag hier eine Fehlverarbeitung vor. Die Logik wurde angepasst und wird in der nächsten Woche ausgerollt. - Ausschüttungsgleiche Erträge:
Die ausschüttungsgleichen Erträge für dieses Wertpapier wurde korrekt abgerechnet, doch dürfte das nicht immer der Fall sein.
Bei der Verarbeitung der ausschüttungsgleichen Erträge gibt es laut Aussagen von Trade Republic Arbeiten an der Stabilität. Anscheinend dürfte diese nicht immer geben. Was sich erklären lässt mit der Nicht-Verarbeitung der Meldung der letzten ausschüttungsgleichen Erträge des weiter unten angeführte ATX ETFs. - Verkauf mit Gewinn:
Beim späteren vollständigen Verkauf der Position wurde dagegen eine überhöhte Steuer einbehalten. Eine Kontrollrechnung auf Basis aller relevanten Transaktionen ergibt eine korrekte KESt-Belastung in Höhe von 41,65 Euro. Tatsächlich wurden jedoch 94,35 Euro von Trade Republic einbehalten – mehr als doppelt so viel. Die Differenz ist weder durch Kursgewinne noch durch andere steuerpflichtige Vorgänge erklärbar so meine persönliche Einschätzung.
Antwort Trade Republic: Auch hier schrieb Trade Republic, dass es eine Fehlverarbeitung gibt. Diese ist nach Aussagen von Trade Republic behoben und die betroffenen Transaktionen werden bereits schrittweise korrigiert.
Persönlich konnte ich es noch nicht nachvollziehen, dass es hier zu eine Korrektur gekommen ist auf meinem Verrechnungskonto.
Insgesamt zeigt sich: Sowohl die Dividendenausschüttung als auch der Verkaufsgewinn wurden fehlerhaft besteuert, was erhebliche finanzielle Auswirkungen für Anleger:innen haben kann.

Die dazugehörigen Belege – sowohl für den Teilverkauf der Bruchstücke ohne KESt, die Ausschüttung ohne KESt als auch für die überhöhte KESt beim Verkauf der restlichen 60 Stücke – liegen vor und belegen die genannten Abweichungen eindeutig. Auf Basis dieser Unterlagen lässt sich die oben dargestellte Kontrollrechnung transparent nachvollziehen.




Realty Income
Folgende Fragezeichen haben sich bei der Beobachtung der Ausschüttungen ergeben, der Titel selbst wird aktuell noch gehalten:
Die Ausschüttung erfolgte zum Teil ohne Kapitalertragsteuer, zum Teil wurde ein reduzierter Steuersatz von 12,5 Prozent angewendet. In beiden Fällen ist die Versteuerung fehlerhaft, korrekt wären 27,5 Prozent KESt auf die gesamte Ausschüttung gewesen. Zudem wurde die Auszahlung der Ausschüttung mit etwa einem Monat Verzögerung gutgeschrieben.


HSBC MSCI World
Folgende Fragen haben sich ergeben durch die Behaltedauer, der Ausschüttung und danach beim Verkauf:
- Beim Verkauf von Bruchstücken am 30.4.2025 ergab sich ein niedriger, realisierter Kursgewinn, dieser wurde jedoch nicht besteuert.
- Bei der Ausschüttung am 30. Mai 2025 wurde keine Kapitalertragsteuer abgezogen. Die Ausschüttung wurde Brutto-für-Netto gutgeschrieben, was steuerlich aufgrund der fehlenden Ausschüttungsmeldung nicht korrekt ist (§ 186 Abs 2 Z 3 InvFG).
- Der ausschüttungsgleiche Ertrag vom 23. Juli 2025 wurde hingegen ordnungsgemäß erfasst und steuerlich korrekt abgerechnet. Am 29. Juli 2025 wurde das Wertpapier verkauft.
- Beim Verkauf des HSBC MSCI World ETF kam es nach eigener Berechnung zu einem überhöhten Steuerabzug. Beim Verkauf des Wertpapiers wurden 105,71 Euro an Kapitalertragsteuer einbehalten. Nach eigener Berechnung hätte die Steuerlast jedoch lediglich 71,54 Euro betragen. Damit ergibt sich ein nomineller Unterschied von 34,17 Euro. Wenn die Berechnungen stimmen, so würde das einer Überbesteuerung von rund 47,8 Prozent gegenüber dem korrekt ermittelten Steuerbetrag betragen.
- Insgesamt wurden für diesen ETF Steuerbuchungen in Höhe von 109,35 Euro vorgenommen. Laut eigener Kontrollrechnung wäre jedoch lediglich eine Gesamtsteuerbelastung von 78,04 Euro korrekt gewesen.
Könnte es sein, dass die Abrechnungen von Trade Republic nicht korrekt sind?





Freenet
Auch hier möglicherweise ein Abrechnungsproblem? Die Investition in Freenet war etwas besonderes, denn die Dividende die im Mai gezahlt wurde, wurde zum Teil aus dem Gewinn und zum Teil aus dem Kapital bezahlt. Diese Zahlung wurde steuerlich korrekt abgewickelt, denn der Teil der Dividende aus dem Gewinn wird bei Zahlung mit 27,5 % verkestet, während die Dividendenzahlung aus dem Kapital bei Zahlung nicht verkestet wird, sondern die Anschaffungskosten erhöht. Das wurde korrekt abgewickelt. Zumindest die Zahlung. Ob auch die Anschaffungskosten angepasst wurden, das ist unbekannt, denn es gibt keine Möglichkeit diese einzusehen oder über den Support zu erfragen. Mehr zum nicht einsehbaren Verlusstopf weiter unten („Tax Optimisation“).
Das Investment selbst entwickelte sich während der Behaltedauer aber nicht und so wurde es mit einem satten Verlust wieder veräußert. Hier gab es dann keine KESt, weil eben Verlust. In den virtuellen und womöglich imaginären Verlusttopf hätten 627,00 Euro wandern sollen und davon 27,5 %, das sind 172,43 Euro wieder gutgeschrieben werden hatten können. In den darauf folgenden Stunden kam es jedoch zu einer Steuergutschrift in der Höhe von 63,94 Euro. Wie diese sich zusammensetzt und warum in dieser Höhe? Das ist unbekannt. Bei der DADAT wurde das selbe Wertpapier gehalten und alle Buchungen und natürlich auch der Verlustausgleich stimmten genau überein mit den eigenen Berechnungen.
Hier die Berechnungen zwischen der DADAT Bank und Trade Republic für die Freenet Aktie:

Hier die relevanten Buchungsbelege: Zum einen die Gutschrift aus dem KESt-Verlustausgleich bei der DADAT Bank in Höhe von 207,08 Euro, welche exakt dem zuvor ermittelten Verlustausgleich entspricht. Zum anderen die Buchung „Steuerliche Optimierung“ bei Trade Republic über 63,94 Euro. In den Tagen davor wurden ausreichend Gewinne realisiert, sodass die Voraussetzungen für eine vollständige Rückerstattung der Kapitalertragsteuer aus dem Verlustausgleich gegeben waren.


HSBC S&P 500
Der Fall bei diesem ETF sollte eigentlich sehr einfach sein und dennoch ist es schwierig. Der ETF wurde gekauft, die ausschüttungsgleichen Erträge wurden korrekt am 23.7.2025 abgerechnet und am 5.8.2025 gab es den Verkauf mit einem realisierten Gewinn von 49,03 Euro. Dieser Gewinn wurde jedoch nicht verkestet. Gibt es hierfür eine Erklärung die ich nicht kenne?

Das sind die dazu gehörigen Abrechnungen:



Xtrackers ATX
Hier wurden die ausschüttungsgleichen Erträge zum 29. Juli 2025 nicht gebucht, so zumindest scheint es der Fall zu sein. Die OeKB Meldung der ausschüttungsgleichen Erträge hatte keine Steuerbuchung zur Folge. Auch wurde die Anhebung nicht berücksichtigt, was sich im Verkaufsbeleg und in der Berechnung der KESt zeigte. Die Kursgewinnsteuer wurde hier an sich korrekt berechnet – lässt man die fehlenden ausschüttungsgleichen Erträge außen vor.
Der Support war mit meiner Anfrage überfordert. Sachen zum Lachen, oder doch zum Weinen?
🤯 Frage an den Support von Trade Republic, wo denn diese eine bestimmte Buchung der ausschüttungsgleichen Erträge bleibt? 😵💫
Support:
Wie können wir dir helfen?
Button: Problem melden
Support:
Bitte beschreibe dein Problem in mindestens 3 Sätzen. Je mehr relevante Details du angibst, desto schneller können wir deinen Fall prüfen.
Andreas:
Hallo, mir fehlt die Meldung der ausschüttungsgleichen Erträge des ETFs, welchen ich im Depot habe. Kommt hier noch etwas?
Support:
Deine Anfrage wurde an unser Support-Team weitergeleitet. Du erhältst in diesem Chat eine Nachricht von einem Mitarbeiter, der dich über den aktuellen Stand deines Falls informiert.
Später (Agent joined conversation)
Support-Mitarbeiterin:
Hallo Andreas,
ich werde deine Anfrage an eines unserer spezialisierten Teams zur weiteren Untersuchung weiterleiten.
Sie werden dir direkt in diesem Chat antworten, obwohl es einige Zeit in Anspruch nehmen kann.
Vielen Dank für dein Verständnis und einen schönen Tag noch!
Heute (Agent joined conversation)
Support-Mitarbeiterin:
Hallo Andreas, danke, dass du uns kontaktiert hast. Bitte gib mir etwas Zeit, um die Details und das Konto durchzugehen, damit ich dir helfen kann. Danke.
Ich habe dein Konto überprüft und sehe kein Kinderdepot, das unter deinem Konto registriert ist.
Ich bitte dich, zuerst dein Kinderdepot zu registrieren. Sobald ich oder einer meiner Kollegen deinen Fall finden, werden wir dir auf jeden Fall weiterhelfen.
Ich hoffe, das hilft. Bitte zögere nicht, uns erneut zu kontaktieren, wenn du in Zukunft Fragen hast.
Pass auf dich auf.
Hab einen tollen Tag!
American Tower und W. P. Carey
Die Ausschüttungen die für 11. und 15. Juli vorgesehen gewesen wären, sind auch am 6. August 2025 noch immer nicht am Konto enthalten. Der Support meinte, dass die Wertpapiere noch nicht gehalten worden wären zum relevanten Stichtag, ein weiterer Chat wurde ohne Auskunft von TR beendet, ein anderer Chat meinte, dass die Ausschüttung eingehen wird, weil es bei ausländischen Dividenden so sein, kann, dass diese erst einige Banktage später als geplant gutgeschrieben werden. Auch nach fast vier Wochen ist von der Ausschüttung nichts zu sehen.
Tax Optimiziation / Steuer Optimierungen
Einen einsehbaren Verlusttopf gibt es bei Trade Republic nicht. Dieser hätte, so die ersten Versprechungen, mit ca. Mitte Mai 2025 starten sollen. Nun mit August gibt es noch immer keinen und so ist jede Tax Optimisation bzw. Steuer Optimierung Buchung eine Blackbox und kann nicht nachvollzogen werden. Ich habe kleinere Gut- und Lastschriften die ich nicht zuordnen kann und auch nichts mit den Saveback-Korrektur Buchungen zu tun haben.
Um wie viel Geld geht es?
Es ist schwierig die Übersicht zu bewahren und diese zu erhalten. Eine Aufstellung ergab, dass manchmal womöglich zu viel Steuern bezahlt wurden und manchmal zu wenig. Auch fehlende Dividenden drücken auf die Rendite und auf den Kontostand. Ein Versuch einer Auflistung, könnte so aussehen, was sich in den letzten Monaten aufsummiert hat. Anscheinend sind es rund 190 Euro unterm Strich die fehlen. Fehler sind natürlich vorbehalten.
Los geht’s mit dem VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF – möglicherweise 56 Euro zu viel an KESt bezahlt, sauber, korrekt, fast schon ein Paradebeispiel. Bravo!
Doch dann… Realty Income! Offenbar im Spendiermodus – kein oder zu wenig Steuerabzug und so habe ich mir hier bislang 6,62 € an KESt erspart.
Beim HSBC MSCI World könnte es wieder zu viel KESt gegebenen haben, also wieder 30 Euro mehr für das Staatsbudget?
Danach folgt gleich Freenet. Die „Steuer Optimierung“ von Trade Republic war hier möglicherweise zu wenig und so fehlen hier ca. 143 Euro bzw. wurden diese zuviel an KESt bezahlt.
Dann der HSBC S&P 500 ETF. Hier wurde trotz realisierten Gewinns, gar keine KESt fällig. Hier hätte der Fiskus rund 49 Euro doch bekommen sollen, oder?
Danach die seit Wochen fehlenden Ausschüttungen von WP Carey und American Tower. Das wären netto rund 14 Euro gewesen.
Macht unterm Strich ein bisschen weniger als 200 Euro aus, die entweder beim Finanzamt oder bei Trade Republic liegen. Kann diese Rechnung so tatsächlich stimmen?

Was kann ich gegen Abrechnungsfehler tun?
Es ist essenziell, sich einen vollständigen Überblick zu verschaffen und jede einzelne Abrechnung sorgfältig zu prüfen. Laut Aussage von Trade Republic handelt es sich lediglich um vereinzelte Fehler. In meinem Praxistest konnte ich diese Darstellung nicht bestätigen – Probleme traten in meinem Fall häufiger auf. Ob es an der Wahl der Wertpapiere oder es sich um einfach nur Pech handelte kann nicht beurteilt werden.
Die Presseabteilung von Trade Republic betont, dass Fehler bereits korrigiert worden seien, es zu sogenannten „Aufrollungen“ gekommen sei und diese auch weiterhin stattfinden würden. In meinem eigenen Depot lässt sich diese Aussage in Hinblick auf die Aufrollungen nicht nachvollziehen. Die aktuell gelebte Transparenz bei Abrechnungen und Buchungen erschwert jede Prüfung, und der Support konnte bislang keine klärenden Auskünfte geben. Hier gibt es Luft nach oben für den Berliner Neobroker.
Was kann man tun?
- Fehler melden: Etwaige Unstimmigkeiten sollten dem Support gemeldet werden – auch wenn die Erfolgsaussichten auf eine rasche oder zufriedenstellende Korrektur eher gering erscheinen.
- Abwarten: Möglich ist, dass Trade Republic die Fehler im laufenden Kalenderjahr noch korrigiert – eine Garantie dafür gibt es nicht.
- Steuerliche Korrektur: Im Folgejahr kann eine etwaige Korrektur über die Einkommensteuererklärung erfolgen. Dabei ist eine gründliche Dokumentation unerlässlich – insbesondere für mögliche Ergänzungsersuchen seitens des Finanzamts. In manchen Fällen kann eine freiwillige Offenlegung des Sachverhalts sinnvoll sein.
Mögliche Risiken
Problematisch könnten spätere Nachforderungen von Trade Republic werden – insbesondere dann, wenn bereits eine Korrektur über die Steuererklärung erfolgt ist. Solche Fälle sind nicht hypothetisch: Bei Flatex kam es erst kürzlich zu genau solchen Nachforderungen.
Fazit
Trade Republic ist mit großem Marketingaufwand in den österreichischen Markt gestartet und hat sich dabei als steuereinfacher Broker positioniert. Drei Monate später zeigt sich jedoch: Zwischen Anspruch und Realität könnte eine Lücke klaffen. Die steuerliche Abwicklung wirkt in manchen Fällen unausgereift – sei es der fehlende Detaillierungsgrad der Abrechnungen die eine Kontrolle erschweren, die fehlende Einsicht in den Verlusttopf und die Kommunikation die schleppend ist. Der Support? Überfordert – besonders dann, wenn es um konkrete Rückfragen zu Abrechnungen geht. Von den Verantwortlichen bei Trade Republic? Niemand erreichbar.
Natürlich kann bei einem Marktstart nicht alles auf Anhieb perfekt laufen. Aber bei einem Produkt, das mit „Steuereinfachheit“ wirbt, sind korrekt berechnete Steuerbuchungen kein Bonus – sondern ein Muss. Dass selbst einfache Sachverhalte möglicherweise fehlerhaft abgerechnet oder gar nicht berücksichtigt werden, ist kein Feature.
Bleibt zu hoffen, dass Trade Republic die Rückmeldungen ernst nimmt, Transparenz schafft und die Prozesse zügig verbessert. Und ich? Was ist mit meinen fast 200 Euro die ich an Fehlbetrag errechnet habe? Bekomme ich die noch von Trade Republic? Muss ich diese in der Einkommensteuererklärung 2025 geltend machen und dem Finanzamt alle Transaktionen im Detail erklären? Mühselig! Dann fehlen aber noch immer die Ausschüttungen die ich nur bei Trade Republic geltend machen kann.
Die Aufarbeitung aller Sachverhalte nahm viele Stunden in Anspruch. Den Überblick über Depot und Verrechnungskonto zu behalten, ist alles andere als einfach – ebenso das Herunterladen der benötigten Belege. An diesen Stellen zeigt sich deutlich, was Low-Cost Brokerage bedeutet: Man bezahlt mit der eigenen Zeit. Hinzu kommen zahlreiche Anfragen an den Support, die viel Geduld erforderten, aber nur wenig hilfreiche Antworten brachten.
Wie ist das bei dir? Wie zufrieden bist du mit deinem bisherigen Nutzungserlebnis von Trade Republic? Gerne kannst du auch einen Erfahrungsbericht schreiben. Für besondere ausführliche Berichte gibt es auch ein kleines Dankeschön.
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Na Servus! Da bin ich aber wirklich sehr froh, dass ich der durchaus großen Versuchung von geringen Kosten nicht erlegen bin!
Ich bleibe weiterhin bei easybank + flatex und zahle sehr gerne meine diversen Gebühren. Solche gravierenden Probleme hatte ich dort bisher noch nie.
Sollte Scalable Capital in Österreich steuereinfach werden und attraktive Gebühren mit gutem sowie korrektem Service anbieten, wird es jedoch wieder spannend mit meinen Versuchungen eines Depot(Teil-)Wechsels.
Ich warte auf Scalable Capital. Man kann nur hoffen, dass das dann besser läuft…