Das Ding ist nicht unbekannt. Man bietet ein Girokonto an und mit der Zeit kommen neue Angebote hinzu wie z. B. Sparkonto, Kryptowährungen oder der Handel mit Wertpapieren. Bekannt beispielsweise von Revolut oder N26. So macht es nun auch der niederländische Girokonto-Anbieter bunq. bunq erweitert sein Angebot in Österreich und ermöglicht es Kundinnen und Kunden, direkt über die App in Aktien und ETFs zu investieren. Leider auch hier: nicht steuereinfach! Also selbst zu versteuern über die Einkommensteuererklärung.
Funktionsweise des neuen bunq Aktien-Tabs
Über den neuen Aktien-Tab können Nutzerinnen und Nutzer ausgewählte Aktien und ETFs kaufen und verkaufen. Der gesamte Prozess ist in die bestehende Banking-App integriert, sodass Depotführung und Handel nicht über eine separate Plattform erfolgen müssen.
bunq richtet sich bewusst auch an Einsteigerinnen und Einsteiger. Eine Investition ist bereits ab einem Betrag von 10 Euro möglich. Alle gekauften Positionen werden zentral in der App dargestellt, sodass sich die Entwicklung des eigenen Portfolios an einem Ort verfolgen lässt. Die Order ist einfach zu tätigen, es ist als Orderart nur eine bestens Market Order möglich.




Gebührenmodell
Zum Start bietet bunq eine Gebührenbefreiung für die ersten drei Monate nach der Aktivierung des Aktienfeatures. In dieser Phase fallen keine Handelsgebühren an. Nach Ablauf des Einführungszeitraums wird pro Trade eine Gebühr von 0,99 Prozent berechnet. Für kleinere Beträge kein Thema, für größere Investments aber durchaus bemerkenswert und alles andere als günstig. Eine Order über 1.000 Euro kostet an Gebühren somit fast 10 Euro und bei 10.000 Euro sogar fast 100 Euro an Ordergebühren.
Technische Umsetzung mit Ginmon und Upvest
bunq bindet für das Aktienangebot zwei Partner ein. Ginmon übernimmt die Orderabwicklung: Kauf- und Verkaufsaufträge aus der bunq-App werden dort technisch und regulatorisch ausgeführt. Upvest führt anschließend das Depot und verwahrt die Wertpapiere, inklusive Bruchteilsanteilen. Upvest ist der Partner für die Depotführung auch bei Revolut oder N26.
Einordnung des Angebots
Braucht man dieses neue nicht steuereinfache Angebot in Österreich? Eher nicht. Die Steuer ist selbst zu machen, die Kosten durchaus hoch mit 0,99 % vom Ordergegenwert. Darüber kann auch die Einführungsaktion von drei Monate ohne Ordergebühr nicht hinwegtäuschen. Für niedrigere Beträge ganz geschickt, für höhere Beträge aber viel zu hoch die Gebühr.