Manche Broker bieten auf nicht investiertes Guthaben Zinsen an, damit versuchen sie für die Zielgruppe der typischen Sparenden attraktiv zu werden, mit dem Ziel, diese auch für das Investieren oder gar für das Handeln. Die Zinsen gelten meist für Gelder am Verrechnungskonto oder auf einem zugeordneten Sammelkonto, teilweise aber werden die Guthaben auch in Geldmarktfonds gesteckt, welche nicht im Kundendepot aufscheinen, sondern unter der Verwaltung des Brokers stehen – diese Vorgehensweise kennt man aktuell aber nur von ausländischen Brokern.. Dabei unterscheiden sich die Angebote deutlich in Zinshöhe, Laufzeit, Abrechnungsart, steuerlicher Behandlung und Zusatzvorteilen.
Ein zentrales Kriterium für Sparerinnen und Sparer in Österreich ist, ob ein Angebot steuereinfach ist – also ob die Kapitalertragsteuer (KESt) automatisch abgeführt wird – oder ob es sich um ein nicht steuereinfaches Angebot handelt, bei dem die Versteuerung selbst zu erledigen ist.
Steuereinfache Broker-Angebote
Broker | Zins (p.a.) | Abrechnung | Sicherung | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Trade Republic* | 2,00 % | Monatlich | Sammelkonto (DE, IE, FR) | Einfacher KESt-Abzug |
DADAT Bank* | 2,25 % (3 Monate), danach 1,25 % | Jährlich | Einlagensicherung AT | Bonusaktionen, 300.000 € Limit |
Bank Direkt | 1,25 % | Jährlich | Einlagensicherung AT | Eröffnungsbonus, gebührenfrei bis 2026 |
easybank* | 2,00 % (Aktion), sonst 0,01 % | Quartalsweise | Einlagensicherung AT | Neugeldaktion bis 3.11.2025 |
Flatex | Quartalsweise | 0,00 % |
Die steuereinfachen Broker bieten derzeit Zinssätze zwischen 0 % und 2,25 %. Besonders hervorzuheben ist die DADAT Bank mit 2,25 % Aktionszins für 3 Monate sowie Trade Republic mit einem stabilen Bestandszins von 2,00 % und monatlicher Gutschrift. easybank ergänzt das Angebot mit einer zeitlich begrenzten 2 %-Neugeldaktion für Neukundschaften bis Anfang Jänner 2026. Diese Anbieter eignen sich vor allem für Anlegerinnen und Anleger, die Wert auf automatische Steuerabfuhr und einfache Verwaltung legen.
Nicht steuereinfache Broker-Angebote
Bei diesen Brokern erfolgt keine automatische Steuerabfuhr. Die Kundinnen und Kunden müssen Zinserträge selbst in der Steuererklärung angeben. Solche Angebote sind häufig international strukturiert oder nutzen Sammelkonten über Drittbanken und Geldmarktfonds.
Broker | Zins (p.a.) | Abrechnung | Art / Sicherung | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Trading 212* | 2,50 % | Täglich | Sammelkonto + Geldmarktfonds | Tägliche Zinsen, JP Morgan / Barclays |
Scalable Capital* | 3,00 % (Aktion), 2,00 % Bestand | Quartal | Sammelkonto + Geldmarktfonds | Bis 100.000 €, PRIME+ keine Grenze |
Smartbroker+* | 1,75 % | Quartal | Einzelkonto mit Einlagensicherung | 3 Trades / Quartal, max. 100.000 € |
Traders Place* | 1,75 % | Quartal | Einzelkonto | Ab 5.000 € Einlage |
Comdirect | 1,50 % (Aktion), 0,75 % Bestand | Quartal | Einzelkonto mit Einlagensicherung | Bis 1 Mio. €, 3 Jahre gebührenfrei |
Consorsbank* | 2,80 % (Aktion), 1,00 % Bestand | Quartal | Einzelkonto mit Einlagensicherung | 200 € Prämie, 12 Monate vergünstigt |
XTB | 2,30 % (Aktion), 0,90 % Bestand | Monatlich | Sammelkonto / JP Morgan SE | 90 Tage Aktionszins |
DKB* | 1,00 % | Quartal | Einzelkonto mit Einlagensicherung | – |
N26* | 2,00 % (Abo), 0,20 % Standard | Monatlich | Einzelkonto mit Einlagensicherung | Zinsen nur für Abo-Kundinnen |
Revolut | 1,00–2,00 % je nach Abo | Täglich | Einzelkonto mit Einlagensicherung | Premium-abhängig |
Bei den nicht steuereinfachen Angeboten zeigen sich höhere Zinssätze, etwa bei Scalable Capital (bis 3 % p.a. Aktionszins) und Trading 212 (2,5 % p.a. Bestandszins). Diese Zinsen müssen jedoch selbst versteuert werden, was administrativen Aufwand bedeutet. Zudem erfolgt die Verwahrung meist über Sammelkonten oder Geldmarktfonds mit unterschiedlichen Sicherungsmechanismen, was Sparerinnen und Sparer individuell prüfen sollten.
Vergleich und Fazit
Die steuereinfachen Broker sind für die meisten österreichischen Anlegerinnen und Anleger die praktischere Wahl, da sie eine automatische Steuerabfuhr bieten und sich in die lokale Steuerlogik nahtlos einfügen.
Die nicht steuereinfachen Anbieter locken dagegen mit teils deutlich höheren Zinssätzen, erfordern aber Eigeninitiative bei der Steuererklärung und erhöhen den Verwaltungsaufwand. Dazu kommt, dass im Ausland gerne auch in Geldmarktfonds investiert wird und Sammelkonten verwendet werden. Die Komplexität steigt und im Fall eines Zahlungsausfalls wird es spannend werden, an wen man sich wenden kann und wer bis wohin haftet.
Kategorie | Durchschnittlicher Bestandszins | Steuerabfuhr | Aufwand | Zielgruppe |
---|---|---|---|---|
Steuereinfach | ca. 1,3 % – 2,0 % p.a. | automatisch | gering | Privatanlegerinnen und Privatanleger in Österreich |
Nicht steuereinfach | ca. 1,5 % – 3,0 % p.a. | selbst zu erledigen | höher | erfahrene oder steuerlich versierte Anlegerinnen und Anleger |
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