Flatex Österreich hat am 22. Mai 2025 zahlreiche Kund:innen schriftlich über eine ausstehende steuerliche Nachverrechnung informiert. Die Benachrichtigung betrifft Anleger:innen, die in den Jahren 2017 bis 2023 bestimmte Fonds, ETFs, REITs oder Beteiligungsgesellschaften (z. B. Private Equity Fonds) im Depot gehalten haben, die nach österreichischem Steuerrecht als Nichtmeldefonds eingestuft wurden.
Mehr über die Besteuerung von Nichtmeldefonds und dass Flatex bereits einen Teil nachbesteuert hat, findet ihr hier in diesem Beitrag:
Was sind Nichtmeldefonds?
Nichtmeldefonds sind Fonds, die keine steuerlichen Meldedaten an das österreichische Bundesministerium für Finanzen übermitteln. Damit gelten sie als intransparent und unterliegen einer pauschalen Besteuerung nach den Vorgaben des österreichischen Investmentfondsgesetzes 2011 (InvFG 2011). Konkret sind hier auch die ausschüttungsgleichen Erträge betroffen – also Erträge, die nicht direkt ausgeschüttet, aber thesauriert (wiederangelegt) wurden.
Ursache: Fehlende Daten führten zu verspäteter Besteuerung
Wie Flatex erklärt, wurden diese Erträge in den Jahren bis einschließlich 2023 aufgrund fehlender Daten eines externen Datenlieferanten nicht versteuert. Dies stellt einen Verstoß gegen steuerliche Vorgaben dar, den Flatex nun rückwirkend korrigieren muss. Auf Anordnung des Bundesministeriums für Finanzen ist die Bank verpflichtet, die ausstehenden Steuerbuchungen nachzuholen.
Was bedeutet das für betroffene Kund:innen?
Die Nachversteuerung wird in Form von Buchungen auf den Verrechnungskonten durchgeführt – voraussichtlich bis Ende der Kalenderwoche (KW 21). Im Anhang der E-Mail von Flatex befindet sich eine PDF-Liste mit den betroffenen Wertpapiergattungen, sodass Kund:innen nachvollziehen können, welche Positionen betroffen sind.
Wichtig: Um die entstehende Steuerschuld zu begleichen, müssen ausreichend Mittel auf dem Verrechnungskonto bereitgestellt werden. Sollte das Konto nicht ausreichend gedeckt sein, können Sollzinsen anfallen. Daher empfiehlt es sich, das Konto zeitnah auszugleichen, um Zusatzkosten zu vermeiden.
Transparenz im Kundenportal
Die steuerlichen Nachbuchungen erscheinen im Dokumentenarchiv sowie im Depotumsatzbereich des persönlichen Kundenbereichs. Flatex weist darauf hin, dass bei weiteren Fragen der Kundenservice zur Verfügung steht.
Hat jemand gesicherte Informationen über MAIN STREET CAPITAL? Weiß jemand, ob es mit der derzeitigen- steuerfreundlichen- Versteuerung (27,5% Steuerabzug, keine Vorabzugsteuern wie bei den Nichtmeldefonds) bleibt? Oder kommt da auch noch die Aufrollung wie bei den REITs? Btw. ist bei mir bei der letzten Sonderdividende im März von flatex auch keine Dividendengebühr berechnet worden, obwohl der Auszahlungsbetrag über 15,-€ lag.
Das liest sich nach Fondsbesteuerung, wenn keine Dividendengebühr abgezogen wurde. Ein starkes Indiz ist die „Branche“ bei deinem Wertpapier und hier findet sich „Fonds“. Schau doch mal auf die Detailansicht GuBa des betroffenen Wertpapiers in deinem Flatex Account. Am Desktop findet sich der Parameter rechts unten am Bildschirm.
In der Detailansicht steht bei MAIN STREET CAPITAL u.a. Kategorie: „Aktie“ und Thema: „Fonds“.
Interessant ist nur, dass die Dividendengebühr für einen Auszahlungsbetrag über 15,-€ erstmalig nicht erhoben wurde. Vielleicht kommt’s ja noch.
Liegt vermutlich daran, dass sie so als Fonds behandelt wird, keine Dividendengebühr.
Hat jemand dazu die schriftliche Ankündigung bekommen? Ich hatte auch REITs im genannten Zeitraum im Depot, wurde aber bislang nicht kontaktiert und finde auch nichts im Servicebereich oder sonst wo. Glück gehabt oder kann da noch etwas kommen?
Ich hatte eine Nachricht von Flatex in meinem Dokumentenarchiv, auf welche ich auch per Email hingewiesen wurde. Heute erfolgte allerdings nur eine Besteuerung eines REITs der noch im Depot ist und keine Nachbesteuerung von verkauften Positionen.
Bei bereits verkauften Positionen ist es auch kein wirkliches Thema, weil durch die pauschalen Besteuerung zum Jahreswechsel auch die Anschaffungskosten angepasst worden wären. Hast du den REIT bereits verkauft, kommt unterm Strich das selbe heraus.
Darum „spürst“ du es nur bei jenen Wertpapieren, die du auch noch im Depot hast.
Kommen kann da immer etwas, vielleicht machen sie es in Tranchen? Mir ist leider nichts bekannt über die konkrete Vorgehensweise und bekam auch nur über die Broker-Test.at Community davon Wind.
Bin gespannt was passiert.
Hab Ende letzten Jahres alle REITs verkauft.
Wird spannend, denn ich habe Flatex informiert, dass ich die – von Flatex nicht verrechnete Steuer – selbst beim Einkommenssteuerausgleich abgeführt habe. Somit würde ich doppelt besteuert werden, wenn Flatex jetzt Steuern verrechnet.
Vermute mal, sie werden es dir dennoch abziehen und du kannst bestenfalls über die Einkommensteuererklärung dein Glück versuchen.